BVB-Star Marco Reus erneut krank: Zu viel Risiko oder Scheindiskussion?
Von Janne Negelen

Trotz eines Sieges gegen den Tabellenführer, bekam viel Kritik zu spüren. Denn Kapitän und Leistungsträger Marco Reus wurde trotz einer und fällt nun sogar für das Spiel bei Inter Mailand in der Champions League aus. Die Frage nach den Dortmunder Absichten bleibt weiterhin rätselhaft.
Die Diskussionen um Nationalspieler Marco Reus brandeten in den letzten Tagen immer weiter auf. Grund dafür war sein Einsatz im Ligaspiel gegen Borussia Mönchengladbach, das er trotz eines grippalen Infekts absolvierte. Über die gesamte Spielzeit musste er mit den Dortmundern um den Sieg kämpfen, sorgte letztendlich aber mit seinem Treffer für das einzige Tor des Tages. Erst nach dem Spiel wurde die Situation rund um den Offensivstar erläutert.
Dies kam bei den Anhängern überhaupt nicht gut an, sofort wurde von unverantwortlichem Einsatz sowie der Gefahr von einer schlimmeren Erkrankung gesprochen. Der Verein musste sich harte Vorwürfe gefallen lassen, die vor allem aus den eigenen Fankreisen stammten. Noch angeheizt wurde die aktuelle Lage nun durch den Umstand, dass der Kapitän für das wichtige Champions-League-Spiel bei Inter Mailand ausfallen wird.
Situation wurde überdramatisiert
In Italien wird der BVB also auf Reus verzichten müssen. Viele Anhänger fühlen sich dadurch bestätigt und verstärken die Kritik an der Gesundheitsgefährdung erneut. Der Verein wollte nun aber für Klarheit sorgen und äußerte sich offiziell. Wie die Ruhrnachrichten berichten, wollte Lizenzspiel-Leiter Sebastian Kehl die Situation aufklären. Unter anderem sprach er davon, dass der Zustand des Profis zu jeder Zeit genauestens untersucht wurde.
Für das Duell am Samstag sei ein Einsatz nicht fraglich gewesen. Erst nach einer Bestätigung des medizinischen Personals bekam Reus die Freigabe. Die Symptome aus den Vortagen seien größtenteils abgeklungen und sein Auflaufen damit ungefährlich. Mario Götze, der ebenfalls erkrankt war, musste dagegen passen und bekam keine Erlaubnis der Ärzte. Der gesundheitliche Zustand von Reus sei dagegen nie fraglich gewesen.
Laut dem BVB handelt es sich also um eine Scheindiskussion, seine Schonung gegen Mailand habe nichts mit einem Einsatz am Wochenende zu tun. Noch brisanter wird die Debatte mit dem Revierderby am kommenden Wochenende vor der Brust. Dort ist die Borussia unbedingt auf einen Einsatz des Kapitäns angewiesen, eine Art Risikomanagement dürfte also definitiv ebenfalls eine Rolle gespielt haben.
Stellt sich allerdings heraus, dass Reus keine bleibenden Einschränkungen nachgewiesen werden können und er am Wochenende gegen Schalke 04 fit ist, dürfte nur wenig gegen das Verhalten der BVB-Verantwortlichen einzuwenden sein. Für Diskussionen sorgte der Vorfall trotzdem, nicht zuletzt, da die Gesundheit eines Spielers die oberste Priorität genießt. Vor allem bei Marco Reus weiß Dortmund aus den letzten Jahren allerdings, dass es durchaus angebracht ist, des Öfteren Vorsicht walten zu lassen.