Uli Hoeneß sorgt für Fragezeichen - Wo ist der alte FC Bayern hin?!

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Der FC Bayern München kommt in dieser Saison nicht so recht in Schwung. Nach der 2:1-Niederlage gegen die TSG Hoffenheim ließ der Rekordmeister auch beim 2:2 gegen den FC Augsburg Federn. Uli Hoeneß ist trotzdem zufrieden - das sorgt für Fragezeichen.

Man weiß nicht so recht, was man vom FC Bayern in dieser Saison halten soll. Zwar haben die Münchener in der Liga nur einen Punkt Rückstand auf die Tabellenspitze - das liegt aber eher daran, dass die Konkurrenz ebenfalls in schöner Regelmäßigkeit patzt als an der eigenen Ausbeute. Mit jener darf der Rekordmeister in dieser Spielzeit nämlich nicht zufrieden sein.

Punktverluste in Spielen gegen ​Hertha BSC (2:2), die ​TSG Hoffenheim (1:2) und den ​FC Augsburg (2:2) hätte es vor zwei, drei Jahren nicht in solch einer Regelmäßigkeit gegeben. Sie sind gleichbedeutend mit dem schlechtesten Ligastart seit neun (!) Jahren.

Hoeneß über den Saisonstart des FC Bayern: "Mit allem zufrieden"

Umso überraschender, dass Bayern-Präsident Uli Hoeneß trotz der vielen Wackler und Punktverluste dem Anschein nach äußerst zufrieden ist. Auf Nachfrage von Sport1, ob der FC Bayern wie schon in der letzten Saison in einer Herbstkrise stecke, antwortete der 67-Jährige: "Auf so einen Käse gibts keine Antwort. Wir sind ein Punkt hinter dem Ersten. Wollen Sie uns eine Krise einreden? Bis auf die Torausbeute bin ich mit allem zufrieden. Würden wir aus unseren Chancen mehr Tore machen, hättet ihr nichts mehr zu schreiben."

Wenn man diese Aussage so hört, muss man sich zwangsläufig fragen: Wo ist das mia san mia? Wo ist die Gier? Wo ist die Unzufriedenheit über die Punktverluste, die dich als Antrieb zwangsläufig nach vorne bringt? Es kann doch nicht sein, dass man beim FC Bayern, der Spieler wie Lewandowski, Coutinho, Gnabry, Thiago, Kimmich, Alaba etc im Kader hat, damit zufrieden ist, 15 Punkte aus acht Spielen eingefahren zu haben! Das sind im Schnitt nicht einmal zwei Punkte pro Spiel. 

Die harten Brocken kommen erst noch

Wohlgemerkt: Gegner wie der ​BVB, Gladbach, Leverkusen, ​Frankfurt, Bremen wurden noch nicht einmal gespielt! Man hat die bisherigen Punktverluste gegen Teams erlitten, die am Saisonende (voraussichtlich) maximal im Mittelfeld der Tabelle stehen werden. Dass man in solchen Begegnungen Punkte liegen lässt, ist aus Fansicht schlimm genug. Aber noch schlimmer ist es, wenn die Führungsetage trotzdem zufrieden ist. 

Denn das ist nicht der FC Bayern München. Der ​FC Bayern München, den man als Fan sehen will, hätte nach solchen Ergebnissen vor Wut geschäumt. Hätte darauf gedrängt, den kommenden Gegner hochkant aus dem Stadion zu schießen. Hätte Kampfansagen losgelassen. Hätte damit gedroht, ab sofort ungeschlagen durch die Liga zu marschieren.

Stattdessen kommt einzig der Vermerk, dass man ja ein wenig mehr Tore schießen könnte - dann sei schon alles gut. Aber warum gibt man sich so handzahm? Wo ist die Siegermentalität, die den FC Bayern immer vom Rest der Liga abgehoben hat? Man wird dieser Tage einfach nicht schlau aus den Münchenern...

Vielleicht wäre es auch jetzt mal an der Zeit, dass Akteure wie Niko Kovac und Hasan Salihamidzic vorpreschen, den Finger in die Wunde legen und zeigen, aus welchem Holz sie geschnitzt sind. Nur mit Friede, Freude, Eierkuchen wird man die hohen Ziele nicht erreichen.