VfB Stuttgart: So sieht Mislintats Plan mit den Talenten aus

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Mit Sven Mislintat hat der ​VfB Stuttgart seit April dieses Jahres einen der begehrtesten Scouts und Analysten als Sportdirektor zur Verfügung. Dort arbeitet er zusammen mit Trainer Tim Walter daran, auch die jungen Talente zu integrieren und sie zu fördern: "Alle haben eine Waffe, die uns hilft."

Für etwas mehr als elf Jahre war Sven Mislintat bei ​Borussia Dortmund für die Scouting-Abteilung zuständig. Zunächst als angestellter Scout, später als Chef. Für knapp anderthalb Jahre leitete er danach diese Abteilung beim ​FC Arsenal, ehe er im April zum VfB Stuttgart wechselte - und zwar als Sportdirektor. 

VfB Stuttgart hat neue Talente über den Sommer hinzugewonnen

Die Schwaben haben seitdem ​viele junge, interessante Spieler in ihren Kader aufnehmen können. Gegenüber dem Zeitungsverlag Waiblingen sprach er über diese Youngsters und wie man sie aufbauen möchte. Die prominentesten Beispiele sind Silas Wamangituka, ​Roberto Massimo, Tanguy Coulibaly und Mateo Klimowicz. Alle kamen erst über diesen Sommer.

Wamangituka ist dabei der Spieler, der bereits am weitesten ist, erklärte Mislintat: "Er hat schon ein Jahr in der 2. Liga in Frankreich gespielt." Ganze acht Millionen Euro hatte man für den 20-jährigen Stürmer bezahlt, der u. a. auch mit ​Schalke 04 in Verbindung gebracht worden war. Auch wenn er noch kein Tor erzielen konnte, hat er bereits zeigen können, was für ein Talent er besitzt. In drei Liga-Spielen durfte er bereits starten und über die volle Distanz spielen, dazu kommen zwei Einwechslungen (mit einer Vorlage). 

Ganz so weit sind die anderen Jungprofis allerdings noch nicht. "Das ist überhaupt kein Problem", so Mislintat. Schließlich wisse jeder der Jungs, "auf was sie sich eingelassen haben". Sie bräuchten noch mehr Intensität, was sich auch bei ​sich wiederholenden, kleineren Verletzungen bemerkbar mache. Während Massimo und Klimowicz zumindest schon zu einer Handvoll Kurzeinsätzen kamen, wartet Coulibaly weiterhin auf seine ersten Minuten in der zweiten Liga.

Spielfreude soll gefördert werden - Aufbau langsam und behutsam

"Das dürfen wir ihnen nicht nehmen", gab Mislintat im Bezug auf die vorhandene Spielfreude vor. Auch wenn es dadurch die eine oder andere Situation gebe, in der man den Ball verliert oder gute Chancen verspielt. "Wir brauchen diese Spielfreude. Gerade, um tiefstehende Mannschaften aufzubrechen." Als Tabellenführer trifft der VfB häufiger auf solche Teams. Dennoch lege man Wert darauf, die jungen Spieler langsam und behutsam zu entwickeln. 

Als Teil des Plans bekommen sie (bis auf Wamangituka) regelmäßige Einsatzzeiten bei der Reserve in der fünften Liga (Oberliga BW), während sie nach und nach an die Profimannschaft herangeführt werden. Mittel- und langfristig sind solche jungen Talente enorm wichtig für die Vereine. Neben dem sportlichen Mehrwert spielt dabei auch der finanzielle Aspekt eine Rolle: Günstig (durch gutes Scouting) verpflichten, ausbilden, spielen lassen, einige Jahre später für viel Gewinn verkaufen. 

Mit Sven Mislintat haben die Stuttgarter jemanden, der sich in diesem Bereich bestens auskennt. So wird man auch von den vier angesprochenen Jungprofis viel erwarten können - zunächst steht jedoch die vorsichtige Ausbildung im Vordergrund, bei der man nichts überstürzen möchte.