VfB Stuttgart: Karazor unter Druck - "Ich mache mir zu sehr einen Kopf"
Von Yannik Möller
Die Wucht, die der VfB Stuttgart mitbringen und entwickeln kann, ist nochmal deutlich größer als bei Holstein Kiel. Das bekam Atakan Karazor in den letzten Monaten mit, positiv wie negativ. Gegenüber der Bild gab er zu, dass er sich teilweise zu viele Gedanken macht, und deshalb bereits die Hilfe vom erfahrenen VfB-Profi Mario Gomez geholt hat.
Als Stuttgart-Trainer Tim Walter im Sommer von Holstein Kiel aus zu den Schwaben wechselte, nahm er Atakan Karazor mit. Die beiden arbeiteten dort ein Jahr zusammen. Der mittlerweile 23-Jährige kam unter Walter auf 22 Liga-Einsätze, war ab der zweiten Hälfte der Hinrunde ein wichtiger Stammspieler.
Karazor schwächelte oftmals - Druck machte er sich selbst
In Stuttgart läuft es für ihn bislang allerdings nicht so gut. Zwar bekommt er auch dort seine Einsätze, doch zu häufig unterlaufen ihm noch zu einfache Fehler. Wie er gegenüber der Bild gestand, hat ihn das oft auch im Kopf beschäftigt. Nach einem guten ersten Auftritt beim 2:1-Sieg im Auftaktspiel gegen Hannover 96 ging es jedoch zunächst bergab.
"Vielleicht habe ich mir selbst zu viel Druck gemacht. In den Wochen danach wollte ich es verbessern. Das ist mir mal mehr, mal weniger gelungen", gab Karazor ehrlich zu. Zwei Partien, in der er nicht mehr in der Startelf stand, haben ihm möglicherweise auch gutgetan, schätzt er.
Die positive Energie, die der VfB versprühen kann, kann ebenso negativ sein. Das hat er nach der Niederlage gegen den Tabellenletzten Wehen Wiesbaden durch die Pfiffe und die Unmut der Fans erfahren: "Das war das erste Mal für einen Spieler wie mich, dass so etwas passiert." So verriet er auch, dass er bereits nach dem zweiten Spieltag zu Mario Gómez ging und ihn um Rat gefragt hat: "Ich mache mir teilweise zu sehr einen Kopf."
Nach Mut-Zusprache von Gómez: Mit "klarem Kopf" gegen Kiel
Gómez, der (insgesamt) mittlerweile fast zwei Jahrzente für den VfB spielte, habe ihm gut zugesprochen und ihm wieder Mut gemacht. "Du gehörst hier her. Wir haben alle gesehen, was du drauf hast", soll er gesagt haben. Gegen seinen Ex-Klub Kiel möchte Karazor am kommenden Sonntag den Erwartungen wieder gerecht werden, auch wenn "ein gewisser Druck" vorhanden sei. "Aber wir wollen mit einem klaren Kopf rangehen", so der defensive Mittelfeldspieler.