Auf Schalke laufen die Abwehr-Verträge aus - So ist der Stand bei Stambouli und Co.
Von Yannik Möller
Beim FC Schalke 04 wird sehr bald sehr viel Arbeit für Sportvorstand Jochen Schneider anfallen, und zwar was viele Verträge betrifft. Schon bei der S04-Abwehr muss man schleunigst handeln, sonst droht man mehrere Spieler zu verlieren. Wie die Bild berichtet, ist man bei dem einen oder anderen Spieler nicht mehr so sicher, was eine Vertragsverlängerung betrifft.
Seitdem Jochen Schneider im vergangenen März seinen Posten als S04-Sportvorstand angetreten hatte, gab es immer große Themen für ihn zu managen. Zunächst die Trainer-Entlassung von Domenico Tedesco, dann den Abstiegskampf, währenddessen die Suche nach dem neuen Trainer. Anschließend die Vorbereitung auf den Transfersommer, dabei das Moderieren der Causa Tönnies. Nach einigen Wochen in der Saison scheint es nun an die Verträge zu gehen.
Schalke will vorzeitig mit Serdar verlängern - Stambouli noch in der Schwebe
Wie die Bild bereits berichtete, steht beispielsweise Suat Serdar als eine Priorität oben auf der Liste. Man möchte seinen bis 2022 laufenden Vertrag vorzeitig langfristig verlängern, was er sich aufgrund seiner Entwicklung und seiner Leistung verdient hätte - ein verständlicher Plan des Vereins.
Das Gleiche soll für Fan-Liebling Benjamin Stambouli gelten. Demnach wollen Schneider und auch besonders David Wagner versuchen, ihn über den anstehenden Sommer 2020 zu halten. Sascha Riether, Team-Manager auf Schalke, hat für den Franzosen viel Lob übrig: "Mit Benjamin hat man in der Innenverteidigung so nicht gerechnet. Er spielt mit Salif Sané top. Wir hoffen, dass sie so weiter machen."
Eine so einfache und offensichtliche Angelegenheit, wie man eventuell vermuten könnte, scheint es mit Stambouli jedoch nicht zu werden. Bislang hält er sich diesbezüglich eher zurück. Er fühlt sich beim S04 zwar sehr wohl, schätzt den Verein und die Fans sehr. Womöglich könnte sich der 29-Jährige nochmal eine neue Herausforderung suchen, oder aber es erfolgt die eher stille Vertragsverlängerung mit Königsblau.
Auch Oczipkas Zukunft ist noch nicht sicher
Auf der Position des Linksverteidigers besteht langfristig gesehen weiterhin Handlungsbedarf. Dort ist Bastian Oczipka derzeit gesetzt, doch auch sein Arbeitspapier endet im nächsten Sommer. Für ein bis zwei Jahre hat man zwar das spanische Talent Juan Miranda ausleihen können, doch damit ist die Situation noch nicht geklärt. Oczipka wird die aktuelle Saison im Alter von 31 Jahren beenden und man wird noch versuchen müssen, einen neuen und permanenten (keine Leihe) Linksverteidiger zu verpflichten - beispielsweise Robin Gosens, der ein Thema bleiben soll.
Deshalb ist es alles andere als sicher, ob man mit Oczipka verlängern wird. Sollte man noch einen weiteren Linksverteidiger verpflichten, hätte man mit Juan Miranda einen möglichen Konkurrenzkampf und mit Jonas Carls (derzeit U23) einen weiteren Backup.
Caligiuri im Formtief - oder gar über dem Zenit?
Ähnlich sieht es auch bei Daniel Caligiuri aus. Über die letzten Jahre war er insgesamt einer der zuverlässigsten Spieler auf dem Platz, und auch neben dem Feld wird er im Team geschätzt. In dieser Saison ist er allerdings noch immer auf der Suche nach seiner Form und seinen alten Leistungen. Das gibt auch Riether gegenüber der Bild zu: "Er weiß selbst, dass wir im Moment nicht den Daniel Caligiuri aus der Vorsaison sehen. Wir freuen uns immer noch, dass er da ist, und wissen, was wir an ihm haben."
Von einer Vertragsverlängerung scheint man mittlerweile eher Abstand genommen zu haben - zumindest vorerst. Andere Spieler können ihm auf der rechten Offensivseite den Rang ablaufen, während er nicht überzeugen kann. Demnach fraglich, ob man noch in einem Jahr mit ihm planen möchte.
Kenny wird Schalke wieder verlassen müssen
Bei Jonjoe Kenny hingegen sind die Chancen klar. Der junge Brite, der bislang überzeugend aufspielt und bereits zum zweiten Mal in Folge zum Bundesliga-Rookie des Monats nominiert ist, wird am Ende der Saison zum FC Everton zurückkehren.
Schalke hat für die Einjahresleihe keine anschließende Kaufoption. Aufgrund der bisher gezeigten Leistungen scheint es demnach fast unmöglich zu sein, dass man ihn fest verpflichten kann. Sollte Kenny nach Abschluss der Saison jedoch unbedingt in Gelsenkirchen bleiben und selbst nicht nach England zurückkehren wollen, könnten sich die Toffees eventuell auf Gespräche einlassen - das hingegen ist aber höchst unwahrscheinlich.
So könnte man auf Schalke, je nachdem wie die Gespräche laufen und mit wem man sie führen möchte und wird, viele Spieler aus der aktuellen Stamm-Abwehr verlieren. 2020 werden drei Verträge sowie eine Leihe dort auslaufen, sodass Jochen Schneider eine Menge Arbeit vor sich hat.