Ansu Fati: Das neue Küken im Camp Nou

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Kennt jemand Vicente Martínez vom FC Barcelona? Nein? Kein Problem. Ist auch schon ein paar Jahre her. Martínez schrieb im Jahr 1941 Fußballhistorie, als er mit sechzehn Jahren (und 280 Tagen) für die Blaugrana in einem Pflichtspiel debütierte. Jünger war niemals vor und nach ihm ein Spieler des FC Barcelona. Doch ​Ansu Fati belegt seit gestern den zweiten Rang in dieser Kategorie. 

Nach dem Spiel gegen Betis Sevilla, das Barça mit 5:2 gewann, blieb Ansu Fati (16 Jahre und 298 Tage) noch eine Weile auf dem Platz. "Ich konnte es einfach nicht glauben", so der in Guinea-Bissau geborene und mittlerweile eingebürgerte Ansu Fati. Schon bei seinen ersten Ballkontakten ging ein wohlwollendes Raunen durch die Ränge des mit knapp 80.000 Zuschauern gefüllten Nou Camp. 

Auch Real wollte das Mega-Talent

Ausgerechnet gegen Betis Sevilla debütierte Fati für seinen aktuellen Klub. Geschuldet war dies vor allem dem Verletzungspech, das Trainer Ernesto Valverde derzeit moderieren muss. Messi und Luis Suárez saßen gestern nur auf der Tribüne. 

Mit zehn Jahren spielte Ansu Fati noch in den Jugendmannschaften des FC Sevilla. Bis eines Tages Vertreter des FC Barcelona in Sevilla aufkreuzten. Die hatten schon von Fati gehört - und vor allem von dem Interesse des ungeliebten Erzrivalen aus ​Madrid. Tatsächlich war das Angebot der Hauptstädter auch lukrativer. Dennoch entschied sich Fati, zusammen mit seiner Familie, für den FC Barcelona, der im Werben um den Spieler einen persönlicheren Zugang fand als Real Madrid. Nachdem Fati seinen Vorvertrag mit den Katalanen unterschrieben hatte, und dies auch in Sevilla bekannt geworden war, wurde er vom FC Sevilla vom Spielbetrieb ausgeschlossen. Mit neun Jahren (!). 

Doch das Kapitel Sevilla hat Fati längst hinter sich gelassen. In La Masia, dem legendenumwobenen Jugendleistungszentrum des FC Barcelona, durchschritt Fati alle Altersklassen - und immer als einer der auffälligsten. 

Ablösesumme: 100 Millionen Euro!

Dauerhaft ist sein Mitwirken bei den Profis für die unmittelbare Zukunft aber noch nicht geplant. Vielmehr soll er sich bei Victor Valdés und dessen Juvenil A-Klasse weiterhin für größere Aufgaben in der Zukunft empfehlen. Vor einem Monat band Barça den Spieler langfristig an den Klub. Sein Vertrag ist bis 2022 befristet, mit der Option auf eine zweijährige Verlängerung. Vertraglich festgelegte Ablösesumme: 100 Millionen Euro.