FC Bayern: Salihamidzic' Verhalten auf dem Transfermarkt wirft Fragen auf
Von Jan Kupitz
Die Transferbemühungen des FC Bayern waren in diesem Sommer insgesamt von keinem großen Erfolg geprägt. Die Bild enthüllt, wie fragwürdig Sportdirektor Hasan Salihamidzic teilweise auf dem Transfermarkt agiert.
Alles hatte so gut angefangen: Mit Benjamin Pavard und Lucas Hernandez konnte der FC Bayern in diesem Jahr frühzeitig zwei vielversprechende Neuzugänge für die Abwehr präsentieren. Hinzu kam der Transfer von Jann-Fiete Arp - zwar keine sofortige Verstärkung, aber einen talentierten Youngster für eine kleine Mark kann man schonmal mitnehmen.
Die Anhänger des FC Bayern (und wohl nicht nur die) waren gespannt, welcher Star denn als nächstes den Weg nach München finden würde. Gerüchte gab es haufenweise, vor allem um Timo Werner, Callum Hudson-Odoi und Leroy Sané. Am Ende kam: Ivan Perisic. Auch wenn der Kroate schlechter gemacht wird als er ist (da kann man Niko Kovac durchaus zustimmen), so ist der Ex-Dortmunder mit Sicherheit aber auch nicht der Spieler, der die Münchener in der Champions League ins Halbfinale oder ins Finale schießt. Und davon träumen die Bayern schließlich.
Brazzos Strategie: Erst Gespräche, dann Funkstille
Die Enttäuschung der Münchener Fans sitzt nach der bisherigen Transfer-Enttäuschung folglich tief. Doch es gibt Hoffnung: Mit Philippe Coutinho gibt es bereits den nächsten Kandidaten, der an der Säbener Straße gehandelt wird. Damit der Brasilianer wirklich beim Stern des Süden aufschlägt, muss Brazzo Salihamidzic aber unbedingt an seinen Skills feilen.
Die Bild berichtet, dass Münchens Sportdirektor in vielen Fällen kein gutes Bild abgab: Bei Hudson-Odoi war Brazzo in der Öffentlichkeit zu forsch, weshalb der FC Chelsea jegliche Verhandlungen ablehnte. An Timo Werner zeigte man reges Interesse, ein Transfer galt eigentlich nur eine Frage der Zeit - doch mittlerweile sollen der Spieler und sein Berater, Karlheinz Förster, extrem irritiert vom Vorgehen des FCB sein, weil man schlichtweg seit Wochen nichts mehr aus München gehört hat.
FC Bayern und Ziyech - was hätte sein können...?
Dann gibt es da noch die Personalie Hakim Ziyech, der beim CL-Halbfinalisten Ajax Amsterdam einer der herausragenden Spieler war und für eine vergleichsweise geringe Summe von 30-35 Millionen Euro zu haben gewesen wäre. Doch was macht Brazzo? Laut Bild ließ er den Agenten auch hier nach den ersten Gesprächen monatelang warten und meldete sich einfach nicht. Als dann die Meldung eintraf, dass Leroy Sané operiert werden muss und lange ausfällt, gab es von der Ziyech-Seite ein Ultimatum: Eine Rückmeldung innerhalb von 24 Stunden oder der Marokkaner verlängert bei Ajax. Das Ergebnis: Brazzo meldete sich einfach nicht, Ziyech-Verlängerung bei Ajax.
Marc Roca wurde ebenfalls als Neuzugang beim FC Bayern gehandelt. Salihamidzic traf sich mit den Beratern des Spielers heimlich in Paris, um über einen Transfer zu verhandeln. Doch anstatt den Deal einzutüten, hieß es später, dass die Ausstiegsklausel (40 Millionen Euro) zu hoch für die Münchener sei - die Kenntnis hierüber besaß Brazzo aber schon lange vor den Verhandlungen. Auch hier: kein Transferabschluss, nur eine unglückliche Figur in Person eines 42-jährigen Bosniers.
Sollten die Informationen der Bild stimmen, wirft das natürlich ein äußerst schlechtes Licht auf Hasan Salihamidzic, der bei vielen Fans ohnehin äußerst umstritten ist. Der Bosnier kann sich wohl nur durch einen Mega-Transfer retten und in der Gunst wieder nach oben katapultieren.