Eintracht: Kamada und Torró als Durchstarter?
Von Yannik Möller
Beim 2:1-Auftaktsieg zum Pflichtspielstart in der Europa-League-Qualifikation gegen den FC Flora Tallinn sorgten auch Rückkehrer Daichi Kamada und Lucas Torró für Spaß bei den Fans von Eintracht Frankfurt. Die beiden beeinflussten das Spiel maßgeblich und könnten in der kommenden Saison wichtige Rollen spielen.
Es ist das erste Mal seit 25 Jahren, dass die Frankfurter in zwei Spielzeiten hintereinander in der Europa League antreten - und das erste Spiel in der Qualifikation wurde trotz einer eher durchwachsenen Vorbereitung mit 2:1 insgesamt eher ungefährdet gewonnen.
Ein Augenmerk dürfte man in sehr naher Zukunft als Frankfurt-Fan besonders auf Lucas Torró und Daichi Kamada legen. Die beiden Spieler sorgten auch gestern für einige starke Akzente, die in der kommenden Saison viel wert sein können. Auch wenn selbstverständlich noch viel Arbeit vor der Eintracht und Trainer Adi Hütter liegt, wie man auch gestern gegen Tallinn sehen konnte, konnte man sich doch dank der höheren Qualität durchsetzen.
Torró und Kamada beleben das Spiel - wichtige Zeichen für die Saison
"Durch individuelle Fehler haben wir uns das Leben schwergemacht. Ein paar Sachen haben mir sehr gut gefallen, ein paar Sachen weniger", so Hütter gegenüber der hessenschau.
Lucas Torró, der mit Frankfurt nun in seine zweite Saison geht, konnte von sich überzeugen. Der defensive Mittelfeldspieler versuchte auch über Distanzschüsse sein Glück, ehe er bereits beim zweiten Versuch ungehindert und ohne Druck vom Gegenspieler aus rund 23 Metern mit einem satten Schuss den Führungstreffer zum 1:0 erzielte. In der letzten Saison musste der von Verletzungen geplagte Spanier häufig aussetzen, verpasste deshalb einige Einsätze.
Gestern kam er über die volle Distanz zum Einsatz - ein Bild, das er sich für die gesamte kommende Saison erhoffen wird. Die über 70% Ballbesitz, und dadurch auch eine gewisse Sicherheit (trotz eines eher zähen Offensivspiels und häufigen Ballverlusten), kamen auch dank ihm zustande.
Letzte Saison war Torró von Verletzungen geplagt - nun hofft er auf seinen Durchbruch
Auch Sportvorstand Fredi Bobic lobte Torró: "Lucas hat ein gutes Spiel gemacht." Durch Neuzugänge wie den verletzten Djibril Sow oder auch Dominik Kohr bekommt er zwar Konkurrenz auf seiner Position, doch hat er gestern bereits gezeigt, wie wichtig er für das Team sein kann. Sollte er verletzungsfrei bleiben und sich eine gute Form aneignen können, wird es für die anderen Spieler schwer werden, ihm den Platz streitig zu machen.
Auch Rückkehrer Kamada konnte bereits zeigen, wie der Klub von ihm profitieren kann. Trotz nur 26 Minuten auf dem Feld, konnte der von einer Leihe (zu St. Truiden) zurückgekehrte Japaner für frischen Wind sorgen. Im offensiven Mittelfeld könnte er ebenfalls in der kommenden Saison sehr wichtig werden, wenn das Spiel im letzten Drittel - wie gestern - haken sollte. Da machen sich natürlich auch die Abgänge von Luka Jovic und Sébastien Haller bemerkbar, und auch Ante Rebic könnte noch gehen. So kann Kamada das Offensivspiel beleben und in Zukunft seinen Stempel aufdrücken.
Schwung für die zähe Offensive
Schon gestern brachte er zusammen mit einem weiteren Neuzugang und Hoffnungsträger, Dejan Joveljic, wichtigen Schwung ins Spiel. Dass man "nur" zwei Tore gegen den estnischen Klub erzielte, lag auch am teilweise kreativlos wirkenden Spiel, was zu häufig das Tempo vermissen ließ.
Joveljic und Kamada konnten schnell für Verbesserung sorgen, auch hier ein Wink für die anstehende Saison und den DFB-Pokal, wo die Frankfurter Eintracht am 11. August gegen den SV Waldhof Mannheim starten muss. Ein frühes Aus wie letztes Jahr gegen Ulm sollte definitiv vermieden werden.