Weston McKennie: Schalkes neues "Kampfschwein"?

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Mit 20 Jahren ist er bereits ein gestandener Bundesligaspieler und elementarer Bestandteil der Mannschaft von ​Schalke 04, und das schon seit zwei Spielzeiten. Nun könnte er bei S04 den "Neustart" mit antreiben und dabei seine Eigenschaften als "aggressive Leader" unter Beweis stellen - er will sich für den Verein zerreißen.

Auch wenn Weston McKennie im Gold Cup im Finale mit seinem Team der USA gegen Mexiko verlor, war es doch ein enorm erfolgreiches Turnier für den 20-Jährigen. Nicht nur, dass er mit Toren und Vorlagen zum Erfolg des zweiten Platzes beitragen konnte, er führte die Mannschaft sogar als Kapitän auf das Feld. Auch wenn es Schalke lieber gewesen wäre, wenn der junge Texaner bereits die ersten Wochen der Vorbereitung in Gelsenkirchen absolviert hätte, wird das Turnier ihm sicherlich als Person, als Spieler, und als Typ mit Leader-Ambitionen viel geholfen haben.

Als ​auf der Mitgliederversammlung am 30. Juni die Nachricht seiner langfristigen Vertragsverlängerung (bis 2024)verkündet worden war, brandete großer Applaus auf. Trotz vermeintlicher Interessenten aus England konnte man ihn an den Klub binden, bei dem er schon seit 2016 spielt. Damals kam er von FC Dallas Academy in die S04-Jugend, wo er unter U19-Coach Norbert Elgert nicht nur das Fußballspielen verbessern konnte, sondern auch lernte, wichtige Charaktereigenschaften zu verinnerlichen und sich mit dem Verein und den Fans schnell zu identifizieren. Genau das macht ihn bei den Anhängern von Königsblau auch so beliebt. Sie wissen, dass McKennie vor keinem Zweikampf zurückschreckt. Selbst wenn es schlecht läuft, ist er jemand, der nicht aufgibt. Trotz seines noch sehr jungen Alters geht er voran, reißt seine Mitspieler mit - oftmals vergisst man, wie jung er noch ist. 

Gegenüber Sportbild gibt er das auch zu Protokoll: "Ich möchte eine Fußball-Maschine sein. Den Fans gefällt es, wenn ich mich für den Verein zerreiße. Darum achte ich darauf, topfit zu sein." Um seine Ziele zu erreichen und immer die bestmögliche Leistung abrufen zu können, legt der US-Amerikaner regelmäßig Sonderschichten ein. Zusätzlich habe er ein paar Kilos abgenommen und seine Ernährung umgestellt - alles, um auf dem Platz noch besser funktionieren zu können. 

McKennie als Teil des "Neustarts" - er kann die Mannschaft mitreißen

Unter Trainer David Wagner könnte er eine wichtige Figur als Teil des Neustarts werden. Der Coach vertraut besonders auf Spieler, die sich auf dem Feld aufreiben. Absolute Laufbereitschaft und der Wille, sich für das Kollektiv - also Mannschaft und Verein - aufzuopfern, sind dabei wichtige Faktoren. Das bringt McKennie mit. Für einige ist er sogar ​ein Kandidat auf das Amt des Kapitäns, wenn nicht jetzt, dann in wenigen Jahren. Auch er selbst könnte sich diese Rolle gut vorstellen: "Ich denke, dass ich die Eigenschaften eines Leaders besitze. Ich dirigiere jetzt schon gerne meine Vorderleute."

Einen Ball aufgeben kennt er nicht - McKennie im Zweikampf mit Florian Kainz

Was ihm jetzt noch fehlt, ist eine klare Aufgabe. In der letzten Saison war er Allrounder par excellence. Es gab kaum eine Position, die er im Laufe der Spielzeit nicht übernahm. "Das Gute ist, ich habe dadurch mehrere Möglichkeiten zu spielen", sagt er. Allerdings hat er auch eine klare Bevorzugung, die Wagner ähnlich sehen dürfte: "Als Spieler fühlt man sich manchmal aber auch wohler, wenn man nur in einem Mannschaftsteil eingesetzt wird. Das bedeutet für mich im Mittelfeld, auf den Positionen Sechs, Acht oder Zehn."

McKennie hat das Potenzial, auf Schalke zu einem Gesicht des Klubs zu werden. Und zwar eines, das die viel-zitierten Schalker-Tugenden mit den Ansprüchen des modernen Fußballs verbinden kann. McKennie könnte weiter in die Rolle als Identifikationsfigur wachsen - eine Art Marc Wilmots 2.0 eben.