Hertha-Manager Preetz bremst Transfer-Erwartungen trotz Investor-Millionen

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​Bislang hat ​Hertha BSC eher wenig Tätigkeit auf dem Transfermarkt nachgewiesen. Dabei gab es mit Valentino Lazaro einen namhaften Abgang für einen großen Batzen Geld, hinzu kommen noch die Investitionsmillionen von Lars Windhorst. Hertha-Manager Michael Preetz aber bremst die Erwartungen weiterhin.

Mit Eduard Löwen vom 1. FC Nürnberg und Dedryck Boyata von Celtic Glasgow konnte Hertha BSC erst zwei Neuzugänge an Land ziehen. Mit Valentino Lazaro aber hat ein wichtiger Spieler den Klub für satte 22 Millionen Euro verlassen. Damit steht ein Transferplus von 13 Millionen Euro aktuell zu Buche. In Aktionismus aber will man an der Spree nicht verfallen, wie Michael Preetz erklärt. Erst recht nicht, weil man ja auch noch die ​125 Millionen Euro vom Investor Lars Windhorst bekommen hat, der wiederum 37,5 Prozent der Anteile am Klub erwarb.

"Ich glaube nicht, dass man die Mannschaft weiterentwickelt, wenn man einen teuren Spieler reinsetzt, auf den alles fokussiert ist. Unser Ziel ist es die Mannschaft insgesamt zu entwickeln", bremst der Manager daher die Erwarungen in der Berliner Zeitung. Allerdings müsse man auch keine ganz kleinen Brötchen mehr backen, wie es weiter heißt. Angeblich wäre ein Transfer in Höhe von 30 Millionen Euro durchaus denkbar. Das wiederum würde den bisherigen Rekordtransfer von Davie Selke, der 2017 für 8,5 Millionen Euro aus Leipzig kam, pulverisieren. Doch auch hier folgt die Einschränkung, dass es passen müsse.

Lazaros Lücke soll von bereits vorhandenen Spielern gefüllt werden

Daher richtet er auch auf den freigewordenen Kaderplatz von Lazaro den Apell an die Mannschaft und erklärt bei tag24.de: "Überall, wo eine Lücke entsteht, ist die Chance für andere Spieler, diese zu füllen. Lukas Klünter und Mathew Leckie sind für mich Kandidaten, die diesen Abgang auffangen können. Letztes Jahr haben wir Mitchell Weiser abgegeben und Lukas Klünter als Ersatz geholt. Am Ende ist es Tino Lazaro geworden."

Dennoch wolle man den Markt weiterhin im Blick behalten, wie der 51-Jährige verrät. "Wenn wir uns an das letzte Jahr erinnern, war es so, dass uns kurz vor Schluss mit der Verpflichtung von Marko Grujic ein Transfer gelungen ist, der nicht so schlecht war. Wir haben noch relativ viel Zeit. Im Moment ist es sehr unruhig und turbulent auf dem Markt. Es geht vor allem darum, den Trainern die Möglichkeit zu geben, die Spieler kennenzulernen, um dann ein genaues Anforderungsprofil aufzustellen. Am Ende müssen wir unsere Beobachtungen bündeln, Kandidaten identifizieren und den Kontakt und die Gespräche intensivieren. Das ist das übliche Prozedere."

Dabei muss die Hertha auch aufpassen, nicht über den Tisch gezogen zu werden. Denn der Fluch des Geldes ist eben auch die Tatsache, dass die Konkurrenz um die Liquidität des Vereins weiß. "Das ist Teil des Geschäfts. Da kann man in Frankfurt, Leipzig oder München nachfragen. Am Ende muss jeder Verein für sich die Entscheidung treffen, wann der Zeitpunkt für Personalentscheidungen gekommen ist." In der Hauptstadt wird es wohl daher noch einiges an Geduld brauchen, bis man den ersten kostspieligen Neuzugang verbuchen kann.