Die Transfer-Probleme des FC Bayern: Bis zu 7 "B-Lösungen" für den Flügel
Von Simon Zimmermann
Der FC Bayern in der Warteschleife: Wie entscheidet sich Leroy Sané, bleibt die große Frage. Dahinter tummeln sich mittlerweile etliche "B-Lösungen". Bis zu sieben will die Sportbild ausgemacht haben. Derweil machen die Berater Druck - Hasan Salihamidzic spielt auf Zeit.
Seit Wochen geht es an der Säbener Straße heiß her. Der Grund ist klar: Der FC Bayern braucht einen neuen Flügelstürmer. Seit eben so vielen Wochen kursieren Namen, wer denn Robben und Ribery beim Rekordmeister beerben könne, seit eben so vielen Wochen warten alle auf einen Transfer.
Bayern oder Manchester - Hauptsache Stammplatz?
Die Ausgangslage ist klar: Topziel ist und bleibt Leroy Sané. Doch beim Nationalspieler hat es der FCB verpasst eine Deadline für eine Entscheidung zu setzen. Im Urlaub, wo Sané aktuell noch weilt, will dieser keine Aussage über seine Zukunft geben. Ein Hauptgrund, warum sich alles weiter verzögert. Erschwerend kommt hinzu, dass man mit Hernandez (80 Millionen Euro) und Pavard (35 Millionen Euro) bereits kräftig in die Defensive investiert hat - der finanzielle Spielraum wurde dadurch stark eingeschränkt.
Getroffen hat das bislang vor allem Timo Werner. Mit dem RB-Angreifer ist man sich weitestgehend einig. Wie die Sportbild berichtet, warte man in München jedoch ab, ob man die Ablöse für Werner einsparen muss, um das Geld für den gesuchten Flügel-Star ausgeben zu können. Für Werner eine Hängepartie, die, so scheint es derzeit, eher in einem ablösefreien Transfer im kommenden Sommer endet.
Berater werden nervös - Salihamidzic beruhigt
Die Sportbild schreibt weiter von bis zu sieben "B-Lösungen" für den Flügel, sollte sich Sané gegen einen Wechsel entscheiden. Die prominenteste Lösung wäre Ousmane Dembélé. Beim jungen Franzosen soll man sich intern aber weiter uneins sein. Während Rummenigge für den Barça-Star ist, hat Hoeneß weiter Bedenken wegen dessen Verhalten zu BVB-Zeiten.
Dahinter werden die Berater der anderen "B-Lösungen" immer nervöser. Salihamidzic soll sich bereits nach Saisonende mit Ajax-Shootingstar Hakim Ziyech getroffen und verhandelt haben und mit dessen Berater die Möglichkeit eines Wechsels besprochen worden sein.
Hakim Ziyech wäre eine erstklassige "B-Lösung" für den FCB - sein Berater macht Druck
Beim 25-jährigen Belgier Yannick Carrasco (spielt derzeit in China) und Steven Bergwijn von PSV Eindhoven (21) soll das FCB-Interesse ebenfalls hinterlegt worden sein. Die Berater der Spieler fordern allerdings eine Entscheidung bis zum Ende dieser Woche, schreibt die Sportbild.
Das Blatt nennt dazu weitere Kandidaten: Aus der Bundesliga Leverkusens Leon Bailey, Spaniens U21-Shootingstar Dani Olmo, der derzeit bei Dinamo Zagreb spielt. Der 21-Jährige steht bei vielen internationalen Topklubs auf dem Zettel. Ebenfalls auf der Liste soll dessen U21-Kollege Marc Roca von Espanyol Barcelona stehen. Und sogar der Name Mario Mandzukic geistert wieder durch die Säbener - als Back-up für Robert Lewandowski oder gar für den Flügel. Eine Position, die der Kroate bei Juve schon häufiger gespielt hat.
Dani Olmo ist nach seiner starken U21-EM international heiß begehrt
Brazzo setzt auf das "gute Gespür" der Fans - Chelsea stellt sich bei Hudson-Odoi quer
Gut beraten wäre man aus Bayern-Sicht wohl, die Transferpläne nicht mehr öffentlich zu kommentieren. So wie es Karl-Heinz Rummenigge zu Beginn der Woche angedeutet hatte. Im Fall von Callum Hudson-Odoi führte das bereits zu Missmut beim FC Chelsea. Die Blues fühlten sich vom Vorgehen der Bayern vor den Kopf gestoßen und lehnen seither jegliche Annäherungsversuche aus München ab.
Hasan Salihamidzic bleibt bei den ganzen Baustellen dennoch gelassen und spielt auf Zeit: "Ich habe den Eindruck, dass unsere Fans auch ein gutes Gespür für die Irrationalität und Unberechenbarkeit des heutigen Transfermarktes haben. Außerdem müssen wir entscheiden: Was brauchen wir aktuell, was entwickeln wir für die Zukunft? Kaderbreite und Kadertiefe sind ja jede Saison neu eine Herausforderung, damit werden wir vernünftig umgehen. Man darf dabei jetzt nicht vergessen, dass wir eine exzellente Mannschaft mit Weltklasse-Spielern haben."
Derzeit wirkt es dennoch eher so, als ob man in München nicht im Fahrersitz sitzt, sondern eher die potenziellen Kandidaten. Leroy Sané bleibt dabei in der Pole-Position, dahinter Dembélé in der ersten Startreihe vor einem gefühlt immer breiter werdenden Fahrerfeld aus "B-Kandidaten"...