FC Bayern stellt Hernandez vor - Rummenigge wartet auf Domino-Effekt
Der FC Bayern München hat seine erste Pressekonferenz der neuen Saison abgehalten. Dabei wurde sowohl Lucas Hernandez als neuer Spieler des Rekordmeisters vorgestellt wie auch über die aktuelle Situation auf dem Transfermarkt und noch ausstehende Transferziele der Bayern gesprochen.
Jeder Tag, der inzwischen ohne eine erfolgreiche Transfermeldung aus München vergeht, erzeugt mehr Druck bei den Verantwortlichen des FC Bayern. Jeder Tag mehr, wo kein neuer Spieler verpflichtet wurde, wird als Anlass genommen, noch lauter über die Aussagen von Uli Hoeneß und dessen inzwischen berühmter "Wenn Sie wüssten..."-Rede zu lästern. Immerhin konnte heute etwas Druck abgelassen werden, in dem man die Zeit nutzte und den teuersten Neuzugang der Geschichte offiziell vorstellen und über den Transfermarkt reden konnte.
Zunächst war natürlich der 80-Millionen-Neuzugang im Fokus. "Wir sind sehr stolz, dass sich Lucas für den FC Bayern entschieden hat. Er ist ein toller Spieler. Wir haben ihn bei der WM ausreichend beobachtet. Er hat damals als linker Verteidiger beeindruckt. Wir sind glücklich, dass wir den Transfer realisieren konnten. Er wird uns sehr gut zu Gesicht stehen und kann als linker Verteidiger und als Innenverteidiger spielen. Nicht nur der FC Bayern, sondern auch die gesamte Bundesliga darf sich glücklich schätzen, einen weiteren Weltmeister hier zu haben", so Karl-Heinz Rummenigge zu Beginn der Pressekonferenz, nachdem sich auch Hernandez selbst auf deutsch vorstellte.
In der kommenden Saison will Lucas Hernandez Titel mit den Bayern gewinnen
Dann aber wechselte der Vorstandsvorsitzende schnell auf das drängendste Thema. "Wir haben den 8. Juli. Der Transfermarkt ist bis zum 2. September auf. Wir, insbesondere Hasan, arbeiten konzentriert auf dem Transfermarkt", so Rummenigge. "Bislang hat es noch keinen großen Transfer gegeben, zumindest keinen, der einen Domino-Effekt auslöst. Darauf wartet man ein wenig in Fußball-Europa. Wenn es diesen gibt, werden viele Transfers folgen. Wir sind in Position. Wir haben ausreichend Geduld und schon viele Transfers spät im Fenster beschlossen. Arjen Robben haben wir mal fünf Minuten vor Transferschluss zum FC Bayern transferiert."
Mit dem Domino-Effekt, auf den der 63-Jährige wartet, kann eigentlich nur ein Wechsel von Neymar zurück zum FC Barcelona gemeint sein. Denn damit würde es für die Bayern im Kampf um Ousmane Dembele richtig spannend werden. Es wäre einer dieser Transfers, die einen solchen Effekt auslösen können. Darüber hinaus versicherte Rummenigge, dass man ein Team auf den Platz schicken werde, dass "sehr wettbewerbsfähig sein" werde. Zudem habe man "bislang einen Stammspieler aus dem letzten Jahr verloren. Wir werden keinen weiteren Stammspieler abgeben", versicherte er.
Auch auf die Aussagen von Uli Hoeneß, wen man bereits alles sicher habe, entgegnete er: "Wir haben bis dato 118 Millionen investiert. Wir sind noch nicht am Ende. Wir sind grundsätzlich bereit, einen Top-Spieler zu holen. Wir haben mit Lucas und Benjamin bereits gute und teure Spieler verpflichtet. Wir wollen auf gewissen Positionen noch tätig sein. Das wird auch noch Geld kosten. Am Ende wird Uli, zumindest von der Größenordnung, Recht behalten. Allerdings hatten wir heute auch ein Gespräch. Es wäre in Zukunft besser, wenn wir nicht in der Öffentlichkeit über unsere operativen Tätigkeiten sprechen werden."
Ob Leroy Sane als Ziel dabei sein wird, bleibt weiterhin abzuwarten. Zur Personalie entgegnete Rummenigge jedoch, dass man Sane zunächst mal aus dessen Urlaub kommen lassen wolle. "Der Stand bei Leroy Sane ist, dass er diese Woche aus dem Urlaub zurückkommt. Währenddessen wollte er sich Gedanken um die Zukunft machen. Jetzt werden wir abwarten müssen, ob sich was bewegt. Wir suchen noch einen Spieler für die Außenbahn. Ribery und Robben haben diesen Verein geprägt. Wir sind am Ball. Jetzt werden wir abwarten müssen, wie sich die Dinge entwickeln. Wir sind bereit."
Offenbar hat man aus den jüngsten Fettnäpfchen immerhin gelernt, nicht zu groß zu tönen und stattdessen mit leisen Sohlen vorsichtiger das Parkett zu betreten. Ob dies aber am Ende von Erfolg geprägt sein wird, ob der FC Bayern international wieder aufschließen kann und wer am 3. September tatsächlich an der Säbener Straße alles spielt, bleibt weiterhin ungewiss.