FC Bayern: Kabak-Transfer als Druckmittel für Boateng?

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Mit dem Hummels-Verkauf haben die Bosse des ​FC Bayern München so manchem Anhänger der Münchner vor den Kopf gestoßen, galt im Vorfeld doch dessen Teamkollege Jerome Boateng gemeinhin als Verkaufskandidat Nummer Eins. Dem Vernehmen nach wollen sich die Münchner aber weiterhin auch von dem Ex-Nationalspieler trennen und denken über eine Verpflichtung von Ozan Kabak nach.​

Dass ​Jerome Boateng bereits vor geraumer Zeit auf dem Abstellgleis des Rekordmeisters geparkt wurde, ist längst kein Geheimnis mehr. Dass dieser Wunsch auf Gegenseitigkeit beruht, zeigten spätestens die Double-Feierlichkeiten zum Abschluss der vergangenen Spielzeit auf, bei denen sich der 30-Jährige fast schon aufreizend distanziert zeigte. Die Suche nach einem potenziellen Abnehmer gestaltet sich jedoch noch immer als schwierig, auch da Boateng sich auch in Zukunft bei einer internationalen Top-Adresse sieht.

Jerome Boateng blickt in eine ungewisse Zukunft

Wie die BILD berichtet, sollen sich die Bayern aber dennoch bereits nach einem möglichen Nachfolger für den einstigen Stammspieler umschauen. In den Fokus der Münchner soll dabei wieder einmal Ozan Kabak gerückt worden sein. Bereits im vergangenen Januar hatten die Bayern Interesse an dem 19-jährigen Innenverteidiger bekundet. Schlussendlich entschied sich das türkische Ausnahmetalent aber für einen Wechsel zum ​VfB Stuttgart, wo er in der Rückrunde sofort eine tragende Rolle einnahm.

Den Abstieg konnte der Youngster dabei zwar nicht verhindern, aus persönlicher Sicht verliefen die ersten Monate in Deutschland für den Jungpfrofi aber zweifelsohne mehr als zufriedenstellend. So verpasste Kabak in der gesamten zweiten Saisonhälfte lediglich zwei Ligaspiele und konnte sich durch starke Leistungen sogar den von der Bundesliga ausgelobten Titel Rookie des Jahres sichern.

Wer den großen Ehrgeiz den künftigen türkischen Nationalspieler kennt, weiß, dass ein Gang in die Zweite Liga in dessen Karriereplanung nicht vorgesehen ist. Zum Glück für Kabak und zum Leidwesen des VfB wurde in dem Vertrag des Wintertransfers eine Ausstiegsklausel in Höhe von 15 Millionen Euro verankert, die im jetzt eintretenden Fall eines Abstiegs rechtskräftig ist. Zuletzt berichteten italienische Medien zwar über ein ​loses Interesse des AC Mailand, im Wettbieten für den Shootingstar sollen die Bayern aber mittlerweile die Nase vorn haben.

Wagt Ozan Kabak den Sprung weg vom Absteiger hin zum amtierenden Meister?

Wie der kicker in Erfahrung gebracht haben will, sollen sich Vertreter des Klubs bereits in dieser Woche mit einer Delegation des VfB-Profis zu tiefergehenden Gesprächen treffen. Ein Verbleib in Stuttgart gilt nicht erst seit dieser neuesten Entwicklung als äußerst unwahrscheinlich, hatte doch auch VfB-Sportdirektor Sven Mislintat zuletzt öffentlich zu Protokoll gegeben, dass er sich ​keine Hoffnungen auf einen Verbleib des Rekordtransfers der Schwaben macht. 

Durch das Werben um Kabak setzen die Münchner indirekt Boateng eine Pistole auf die Brust. Wenn es ganz übel läuft, könnte der Weltmeister von 2014 in Zukunft zu einem Dauergast auf der Tribüne der Allianz Arena werden. Niklas Süle und die beiden bereits verkündeten Transfers Benjamin Pavard und Lucas Hernandez dürften den gebürtiger Berliner in der internen Hackordnung schließlich bereits ohnehin den Rang abgelaufen haben.