Krösche nach Fan-Kritik überrascht: Zusammenarbeit mit RB Leipzig sorgt für Diskussionen

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​Der SC Paderborn 07 konnte in dieser Saison den Aufstieg in die erste Bundesliga feiern. Im Oberhaus wird auch Markus Krösche tätig sein, nicht aber für den Verein mit dem er den Aufstieg realisiert hat. Denn den 38-Jährigen zieht es zu RB Leipzig, wo er nun als Sportdirektor fungiert. Damit war Krösche auch einer derjenigen, der für die stark kritisierte Zusammenarbeit der Paderborner mit Leipzig sorgte. Dass das Projekt auf so viel negative Stimmung stieß, überraschte den ehemaligen Paderborner Manager sehr.


Erst wenige Tage ist es her, da verkündeten Krösches alter und neuer Verein ​eine für die Zukunft angestrebte Zusammenarbeit. Diese soll vor allem dazu dienen, dass sich beide Mannschaften in der Umsetzung der jeweiligen sportlichen Ziele unterstützen, in welcher Form ist noch nicht bekannt. Diese Kooperation ist natürlich auch eng verknüpft mit Markus Krösche, der in der turbulenten Woche mitten im Geschehen steckte.

Nur wenige Tage zuvor wurde offiziell, dass Krösche nach dem Aufstiegsjahr in Paderborn bei RB Leipzig anheuern wird. ​Als Sportdirektor ist er dort für die nächsten Jahre eingeplant. Wenn das nicht bereits für genug Kritik gesorgt hat, dann hat er nur wenige Tage später dabei geholfen, eine sehr aufgeheizte Diskussion loszutreten, denn sein alter und neuer Verein werden in Zukunft zusammenarbeiten.

Die Fans des SC Paderborn können sich keine Zusammenarbeit mit RB Leipzig vorstellen

Das stieß natürlich vor allem bei den Paderborner Fans auf Ablehnung, immerhin möchten die Anhänger des traditionsreichen Vereins keine Vereinsfreundschaft mit den gerade erst gegründeten Leipzigern eingehen. Über diese Kritik sprach Krösche nun im Westfalen-Blatt, dabei zeigte er sich durchaus überrascht: "Mit dieser negativen Dynamik hatte bei uns keiner gerechnet. Ehrlicherweise muss ich auch sagen, dass wir das Thema nicht optimal kommuniziert haben. Da wurden zu viele Dinge im Unklaren gelassen“, so der 38-Jährige.

Klar ist, dass der Wechsel Krösches und auch die Verkündung der Zusammenarbeit nur wenig transparent waren, die Fans sind deswegen naturgemäß erzürnt. Die Anhänger des SCP drohten bereits jetzt mit einem Boykott der nächsten Saison, mit dem Hinweis "kein Marketinginstrument für ein Brauseprodukt sein“ zu wollen. Es herrscht also eine große Diskrepanz zwischen den ehemaligen Weggefährten.

Auch bei großen Klubs helfen Konzerne bei Erreichung von Zielen

​Krösche selbst gibt sich also überrascht und ist nicht wirklich der selben Meinung wie die Paderborner Fans: "Auch hinter großen Clubs wie Bayern München, Borussia Dortmund oder Schalke 04 stehen große Konzerne als strategische Partner. Bei RB ist es nur viel offensichtlicher. Hier steht der Verein im direkten Zusammenhang mit einem Produkt, aber das ist für mich nicht negativ. Dieser Verein bietet tollen Fußball - das muss das Wichtigste sein.“

Der 38-Jährige versucht also, die Kooperation etwas herunter zu spielen und die Zusammenarbeit auf ein professionelles und nicht emotionales Niveau zu bringen. Er verweist auf andere Klubs, die ebenfalls nur durch Zusammenarbeit einen so großen Erfolg vorweisen können, doch diese stehen meist weniger in der Kritik als RB Leipzig. Was die Partnerschaft genau bedeutet, erklärt er ebenfalls noch einmal.

„Es geht nur um eine rein sportliche Zusammenarbeit. Ich gebe da mal ein Beispiel: Wenn die künftige sportliche Führung des SC Paderborn entscheidet, dass ein Spieler aus Leipzig für sie infrage kommt, dann werden wir versuchen, eine gute Lösung für beide Vereine und den Spieler zu finden. Aber noch mal: Der SCP bleibt autark und nur wenn der Verein einen Spieler haben möchte, wird RB aktiv.“ Nach einer Versöhnung klingt das allerdings nicht, zumindest verfolgt er das Ziel beiden Vereinen weiter zu helfen.