10 interessante Fakten zum Frauenfußball in Deutschland

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Im Sommer steht die Fußballweltmeisterschaft der Frauen an. Anlässlich des großen Turniers in Frankreich werfen wir heute einen Blick auf die Gegebenheiten in Deutschland. Dabei klären wir spannende Fragen, wie die Anzahl von aktiven Fußballerinnen in unserer Republik.

1. Über 200.000 angemeldete Fußballerinnen

Der Frauenfußball in Deutschland ist zum Glück längst keine Randerscheinung mehr. So können laut der UEFA bereits 203.756 registrierte Fußballerinnen verzeichnet werden. Dabei ist die Zahl der Unter-18-Jährigen mit über 110.000 noch größer als die Zahl der Zahl der Erwachsenen.

2. Dennoch rückläufige Mitgliederzahlen

Dass der Frauenfußball aber dennoch einen langen Weg vor sich hat, wird durch die rückläufigen Mitgliederzahlen deutlich. So sind derzeit im Vergleich zu 2016 rund 6000 weniger aktive Spielerinnen protokolliert. Im Vergleich zu 2013 wurde sogar ein Rückgang von satten 22 Prozent verzeichnet.

3. Echte Profis Fehlanzeige

Laut dem offiziellen UEFA-Bericht gibt es in Deutschland keine einzige als Profi gelistete Spielerin. Dafür gibt es immerhin 169 semi-professionelle Fußballerinnen, die zumindest halbwegs von ihrer Leidenschaft leben können. Doch selbst die Topverdienerinnen müssen sich im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen mit einem lächerlichen Gehalt zufrieden geben.

4. Ligaspiele fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit

Selbst absolute Topspiele in der Frauen-Bundesliga wie etwas zwischen dem VfL Wolfsburg und dem FC Bayern München locken im Schnitt gerade einmal 946 Zuschauer an. Dabei verpassen die Fans des runden Leders durchaus spannende Begegnungen, die zudem oftmals angenehm fair geführt werden. Auch die Eintrittspreise sind sehr human gehalten.

5. Deutlich mehr Interesse an der Nationalmannschaft

Die Begegnungen der Nationalmannschaft können im Vergleich zu den Ligaspielen fast schon als Publikumsmagnete bezeichnet werden. So werden die DFB-Ladies im Schnitt zumindest von 6.865 Anhängern unterstützt. 2013 war das Interesse aber noch deutlich höher und so lag der Zuschauerschnitt bei über 12.000.

6. Erst seit 1970 offiziell anerkannt

Aus heutiger Sicht kaum vorstellbar, wurde Frauenfußball erst im Oktober 1970 vom DFB offiziell freigegeben. Zuvor galt es als verpönt und wurde bei Zuwiderhandlung sogar bestraft. Doch auch die neue Freigabe triefte nur so vor Chauvinismus. So mussten die Damen-Mannschaften aufgrund ihrer "schwächeren Natur" im Winter für ein halbes Jahr pausieren und durften auch keine Stollenschuhe tragen.

7. Platz 2 der FIFA-Weltrangliste

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft konnte bereits einige Erfolge einfahren und gilt seit jeher als eine echte Fußballmacht. Aktuell rangiert die Damen-Auswahl des DFB auf dem zweiten Platz in der FIFA-Weltrangliste und muss sich nur den USA-Ladies geschlagen geben. Mit England und Frankreich sitzen den Deutschen jedoch zwei aufstrebende Nationen im Nacken.

8. Weibliche Schiedsrichterinnen auf dem Vormarsch

Bibiana Steinhaus beweist bereits seit 2017 eindrucksvoll, dass sich weibliche Schiedsrichterinnen auch in der Männer-Bundesliga durchsetzen können. Dabei wird die 40-Jährige unter anderem für ihre kommunikative Herangehensweise geschätzt. Neben ihren nationalen Erfolgen, leitete die FIFA-Schiedsrichterin als bisher einzige Frau sowohl ein WM-Finale der Frauen, als auch das Endspiel in einem olympischen Turnier. Insgesamt gibt es in Deutschland 2253 gelistete Schiedsrichterinnen. 

9. Noch immer deutlich mehr Männer an der Seitenlinie

85 Prozent der Trainer von Frauenmannschaften sind Männer. Insgesamt können bislang nur 26 Trainerinnen die UEFA Pro Lizenz vorweisen. Dem gegenüber stehen 861 männliche Kollegen. Auch bei den unterklassigen Lizenzen ist die Spanne noch immer riesig. So gibt es über 30.000 Übungsleiter mit einer B-Lizenz und nur knapp über 2.000 weibliche Pendants.

10. Über 4000 Mannschaften

Insgesamt gibt es in Deutschland 4402 Frauen-Mannschaften. Alle U-Mannschaften sind dabei nicht mit eingerechnet. In der höchsten deutschen Spielklasse, der Bundesliga, treffen zwölf Vereine aufeinander. Aktuell belegt der amtierende Meister und Pokalsieger VfL Wolfsburg erneut die Tabellenspitze. Lediglich die Damen des FC Bayern München können den Wölfinnen den erneuten Triumph noch streitig machen.