VfL Wolfsburg: Irre Forderungen von Villas-Boas

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Seitdem Bruno Labbadia vor rund einem Monat sein bevorstehendes Aus beim  ​VfL Wolfsburgverkündet hat, suchen die Verantwortlichen der Niedersachsen rund um Geschäftsführer Jörg Schmadtke nach einem neuen Coach für die kommende Saison. Der frühere Tottenham-Coach Andre Villas-Boas gilt als heißer Kandidat. Eine Zusammenarbeit könnte aber an den Forderungen des Star-Trainers scheitern.

Der 41-Jährige ist dafür bekannt, nur ungern Kompromisse einzugehen. Dabei hatte der Portugiese bei seinen letzten Stationen das große Glück, dass seine Vereine finanziell sehr gut dastanden. Sowohl der russische Serienmeister Zenit St. Petersburg, als auch sein letzter Arbeitgeber Shanghai SIPG waren bereit, selbst den ausgefallensten Wunsch des gewieften Taktikers zu erfüllen.

Andre Villas-Boas konnte sich international einen Namen machen

Wenig verwunderlich hat der Fußballlehrer daher laut der BILD auch genaue Vorstellungen, wie sein Umfeld beim VfL auszusehen hätte. Sollte es tatsächlich zu einer Verpflichtung von Villas-Boas kommen, will der Weltenbummler gleich sieben Assistenten mitbringen und somit einen Strukturwechsel bei den Wolfsburger einleiten. Darunter sollen auch Analysten sein, die das Fußballgeschehen haargenau aufdröseln können.

Da solche Experten aber nicht auf Bäumen wachsen, verdienen die Fußballfachmänner gutes Geld und würden die längst nicht mehr fürstlich bestückte Vereinskasse des VfL empfindlich belasten. Darüberhinaus dürfte auch Geschäftsführer ​Jörg Schmadtke eine derart tiefgreifende Einmischung in die bisherige Vereinsstruktur nicht unbedingt begrüßen.

Gut möglich also, dass sich Villas-Boas durch seine Forderungen selbst ins Abseits gedribbelt hat. Als Alternative käme daher weiterhin ​Oliver Glasner infrage. Der Trainer des österreichischen Klubs Linzer ASK ist ein deutlich genügsamerer Vertreter seiner Zunft und würde bei seiner ersten Anstellung bei einem Bundesligisten wohl kaum aufwendige Sonderwünsche formulieren. Neben dem VfL soll aber auch der VfB Stuttgart angeblich über den 44-jährigen Coach nachdenken.

Noch kämpfen die Wolfsburger weiter um einen Einzug in die europäischen Wettbewerbe. Dass eine parallel stattfindende Trainersuche dabei nicht gerade hilfreich ist, weiß auch Schmadtke, der laut der BILD daher ankündigte, dass "Ende April, Anfang Mai" der ideale Zeitpunkt sei, einen neuen Trainer zu verkünden.