Kovac setzt gegen den BVB auf "mia san mia" - Umbruch erst im Sommer

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​Beim ​FC Bayern München fiebert man dem Topspiel gegen ​Borussia Dortmund entgegen. Bei einer Niederlage am Samstagabend dürfte dem BVB die Meisterschaft nicht mehr zu nehmen sein. ​Cheftrainer Niko Kovac gibt sich vor dem Duell mit dem Erzrivalen zuversichtlich. Der 47-Jährige sprach in einem Interview auch über den Umbruch beim deutschen Rekordmeister.

"Wenn wir unsere Klasse abrufen, sind wir die beste Mannschaft Deutschlands und werden Meister", erklärte der ehemalige Bayern-Profi gegenüber der Sport Bild. In der laufenden Saison habe es seine Mannschaft allerdings nicht immer geschafft, ihr volles Potenzial abzurufen. "Wir sind seit neun Monaten zusammen. Sieben Monate haben wir das abgerufen, was wir können. Eineinhalb Monate nicht", so Kovac. 

Vor dem Klassiker strahlt der FCB-Coach jede Menge Selbstbewusstsein aus. "Jeder bei uns rechnet mit einem Heimsieg", gab der Fußballlehrer zu Protokoll. "Das geben wir nicht nur nach außen preis, das leben wir auch intern." Kovac setzt gegen den BVB auf die bayerische Mentalität. "Der Spruch 'Mia san mia' kommt nicht von irgendwo", stellte der Übungsleiter klar. Seine Mannschaft verfüge nicht nur über eine "große fußballerische Qualität", sondern sei auch "im Kopf stark". 

Sollte der FC Bayern im Meisterschaftsrennen am Ende den Kürzeren ziehen, wäre das für Kovac "kein Beinbruch. Ich glaube, Uli Hoeneß hatte gesagt, er könne auch gern mal auf einen Meistertitel verzichten", so der 47-Jährige. Hoeneß spielte mit dieser Aussage auf die beiden Publikumslieblinge Arjen Robben und Franck Ribéry an, die den Verein im Sommer verlassen werden. "Bayern hat mit sehr großen Spielern die letzte Dekade geprägt. Und wir haben eine Vorstellung davon, in welcher Form verdiente Spieler verabschiedet werden sollen", teilt Kovac die Meinung des Präsidenten. 

Der zuletzt viel zitierte Umbruch stehe beim deutschen Rekordmeister noch aus. "Der Umbruch ist bei uns in Form von großen Investitionen noch nicht passiert beziehungsweise wird im Sommer umgesetzt", sagte Kovac. Mit der Rekord-Verpflichtung von ​Lucas Hernandez haben die Bayern zuletzt ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Im Hintergrund arbeiten die Verantwortlichen an weiteren Transfers, bei denen Kovac voll mit eingebunden ist. "Wir reden viel und sind zu einem hohen Prozentsatz deckungsgleich", so der Ex-Profi. 

Kovac wehrt sich gegen Kritiker

Der Münchner Übungsleiter äußerte sich im Interview auch zum Vorwurf, wonach er keine klare Spielidee hätte. "Als ich nach München kam, bestand ein System, das sich seit der Zeit von Louis van Gaal durchzieht", erklärte Kovac. Die Mannschaft fühle sich in diesem System wohl. "Von daher besteht nicht die Notwendigkeit, großartig etwas Neues zu kreieren", stellte der Übungsleiter klar. "Weil ich das System nicht ändere, heißt es, ich kann es nicht? Nein, das ist nicht korrekt." Bei ​Eintracht Frankfurt sei er noch als "Taktik-Nerd" gefeiert worden.