Frauen WM 2019: Der deutsche Kader vorgestellt
Von Janne Negelen
Im Sommer diesen Jahres steht das nächste Großturnier für die Nationalmannschaft der Frauen an. Bei der Weltmeisterschaft in Frankreich wird es die neuformierte Mannschaft mit den Besten der Welt zu tun haben. Im Blick auf das Turnier stellen wir euch den Kader der DFB-Elf etwas genauer vor.
Am 30. November des letzten Jahres setzte man bei der deutschen Mannschaft ein weiteres Zeichen, was einen kleinen Umbruch einläuten soll. Mit Martina Voss-Tecklenburg wurde die neue Trainerin installiert, die mit Deutschland nun wieder den Erfolg suchen soll. Im ersten Test gegen Frankreich konnte sie bereits überzeugen und so gewann die DFB-Elf 1:0.
Der Test gegen die Gastgeberinnen war nur der erste kleine Schritt. Im Hinblick auf die Weltmeisterschaft erwartet man natürlich wieder viel von der deutschen Mannschaft. Zumindest der Kader scheint sich schon weitestgehend gebildet zu haben. Mit dabei sind selbstverständlich die bekannten Leistungsträgerinnen, aber auch junge Talente können mit einer Nominierung rechnen.
Jahrelange Führungsspielerinnen bekommen das Vertrauen
Auf die wichtigen Leitfiguren muss man natürlich auch in diesem Jahr wieder zählen können. Für die deutsche Mannschaft sind vor allem Spielerinnen wie Dzsenifer Marozsán oder Lena Goeßling wichtige Stützen. Auch Alexandra Popp ist im Sturmzentrum seit Jahren eine Instanz und aktuell die beste Torschützin im Dress der Nationalmannschaft.
Lena Goeßling ist die aktuell erfahrenste Spielerin
Zusammen bringen es die drei Frauen auf 283 Länderspiele, geballte Erfahrung also, die auch für so manche junge Spielerin hilfreich ist. Popp und Goeßling laufen dabei im Verein für den VfL Wolfsburg auf, der in Deutschland als beste Mannschaft gilt. Erstere wird die Mannschaft in Frankreich als Spielführerin anführen. Marozsán spielt in Lyon und kommt in dieser Spielzeit schon wieder auf 18 Torbeteiligungen.
Im Tor wird aller Voraussicht nach Almuth Schult stehen, die vor allem in dieser Saison wieder hervorragende Leistungen zeigt. Den letzten Test verpasste sie zwar wegen Masern, doch für die WM wird sie zurückerwartet. In der deutschen Mannschaft machen vor allem diese vier Spielerinnen den Unterschied und können mit ihrer Erfahrung das Team mitreißen.
Junge Talente auf der großen Bühne
Neben den angesprochenen Leitfiguren setzt Voss-Tecklenburg auch auf so manches Talent, das in diesem Jahr die Chance erhält. Als bereits erfahrene, trotzdem noch enorm energische Spielerin gilt Svenja Huth. Sie ist bereits ein wichtiges Mitglied im Team und konnte sich neben der Nationalmannschaft auch in Potsdam ordentlich auszeichnen.
Ein Talent, auf das man bei der nächsten Weltmeisterschaft schauen muss, ist Lea Schüller. Die erst 21-jährige Angreiferin könnte der Newcomer der WM werden. In zwölf Länderspielen bringt sie es bereits auf acht Tore. Eine hervorragende Quote für dieses Alter. National brilliert sie für die SGS aus Essen.
Schüller erhält von Voss-Tecklenburg viel Vertrauen
Doch auch andere Talente wie Giulia Gwinn oder Felicitas Rauch können durchaus mit Einsätzen rechnen. Spielerinnen, die gerade auf dem Weg sind, das beste Alter zu erreichen, sind Sara Däbritz, Melanie Leupolz oder Lina Magull. Auch auf diese "mittlere Generation" wird man achten müssen, vor allem, da sie von Gegnern noch unterschätzt werden könnten.
Erfahrene Bankspielerinnen, auf die im Notfall gesetzt werden kann
Natürlich gibt es wie in jedem Team auch Akteure, die nicht auf allzu viele Einsätze kommen, trotzdem aber einen großen Wert für die Mannschaft besitzen. Diese sind meist Back-Ups für Spielerinnen, die ausfallen, oder auf ihren Positionen wackeln. Deutschlands Nationalmannschaft hat aber auch hier einige Namen dabei, die in einem solchen Fall mehr als nur eine Notlösung sein können.
Leonie Maier spielt bei Bayern München, kommt in der Nationalmannschaft aber oft nur zu Kurzeinsätzen. Auch Lena Petermann fällt in dieses Raster. Als Angreiferin bringt sie viele Qualitäten mit sich, kann sich gegen die große Leistungsdichte im Sturm aber nicht behaupten. Ähnlich ergeht es auch der 28-jährigen Turid Knaak.
Turid Knaak hat gegen die vielen starken Angreiferinnen nur wenig Chancen
Im Tor stehen mit Merle Frohms und Lisa Schmitz zwei Torhüterinnen zur Verfügung, die im Ernstfall ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen müssen. Auch Defensiv-Spielerin Johanna Elsig ist ein namhafter Ersatz für das Abwehrzentrum.
Für die Weltmeisterschaft sieht man sich in jedem Fall gerüstet. Der Kader ist ausgewogen und verfügt über viel Qualität. Von jungen Wilden bis zu erfahrenen Leitfiguren ist alles dabei. Die Nationalmannschaft steht aber trotzdem vor einer entscheidenden Phase, die die Zukunft der DFB-Elf entscheiden könnte. Bei der WM möchte man zumindest so weit kommen, wie es möglich ist.