VfB: Dauer-Reservist Borna Sosa kritisiert Markus Weinzierl scharf

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​Der ​VfB Stuttgart belegt in der Bundesliga nach 26 Spieltagen den Relegationsplatz. Ein Grund für die sportliche Misere der Schwaben ist mit Sicherheit, dass sich bislang kaum einer der im vergangenen Sommer verpflichteten Neuzugänge als echte Verstärkung erwiesen hat. Eine der größten Enttäuschungen ist dabei Außenverteidiger ​Borna Sosa, der sich nun lautstark zu Wort gemeldet hat.

Der erst 21-jährige Defensivspieler war im Sommer 2018 für eine Ablösesumme von immerhin sechs Millionen Euro von seinem Ausbildungsklub Dinamo Zagreb verpflichtet worden und sollte auf der linken Defensivseite der arrivierten Stammkraft Emiliano Insua Beine machen. Wirklich überzeugen konnte der Kroate aber keineswegs und kam so bislang lediglich auf acht Ligaeinstätze für den VfB.

Zum letzten Mal in der Startelf stand Borna Sosa am 18. Spieltag
Zum letzten Mal in der Startelf stand Borna Sosa am 18. Spieltag /

Vor allem der Spieler selbst kann mit dieser Situation nicht zufrieden sein. Gegenüber der Sportzeitung Sportske Novosti nahm der Youngster nun kein Blatt vor den Mund. "Was mit mir in Stuttgart geschieht? Etwas Unbegreifliches. Wir stehen derzeit schlecht in der Tabelle, und wir jungen Spieler erhalten immer weniger Chancen. In manchen Begegnungen stehen wir nicht einmal im Kader", so die harschen Worte des Abwehrspielers.

Dabei scheute der gefrustete Spieler auch nicht davor zurück, seinen Trainer ​Markus Weinzierl scharf zu attackieren. "Als ich hier ankam, habe ich zunächst regelmäßig gespielt. Aber seit dem Trainerwechsel kam ich praktisch nicht mehr zum Einsatz – und das, obwohl ich kerngesund und topfit bin", so Sosa. Dabei ging der elffache kroatische U21-Nationalspieler sogar so weit, den Verantwortlichen des VfB unlautere Methoden vorzuwerfen.

So habe der Coach des VfB unter anderem in einer Pressekonferenz behauptet, dass der junge Verteidiger verletzt sei und deshalb nicht zum Einsatz kommen könnte. Dies entspricht laut Sosa aber nicht der Wahrheit. "Doch das ganze Jahr 2019 bin ich absolut gesund, ich habe keine Verletzungen, keine Probleme. Deshalb ist mir nicht klar, warum ich auf die Tribüne versetzt wurde. Es ist für mich unbegreiflich", sagte der sichtlich aufgebrachte Reservist.

Markus Weinzierl setzte auf den Außenbahnen zuletzt auf Erfahrung
Markus Weinzierl setzte auf den Außenbahnen zuletzt auf Erfahrung /

Dabei zeigte der Spieler keinerlei Verständnis dafür, dass die Stuttgarter vor der Saison mit Pablo Maffeo und ihm zwei aussichtsreiche Defensivtalente verpflichtet hatten und beide derzeit nicht zum Zug kommen: "Wenn Stuttgart um die Champions League kämpfen und gut spielen würde, wäre das okay. Aber wir sind Tabellen-16. und es ändert sich nichts."

Kampflos geschlagen geben will sich der Linksfuß aber keineswegs und betonte daher, dass er jung und ehrgeizig sei. Dabei unterstrich der Weinzierl-Kritiker aber, dass er bereits in der Vergangenheit im Training immer Vollgas gegeben hätte und dennoch in den Überlegungen seines Trainers keine Rolle gespielt hatte.

Auf Nachfrage der Stuttgarter Nachrichten, wollten sich die Verantwortlichen des VfB nicht zu den drastischen Worten ihres Spielers äußern. Da aber definitiv Gesprächsbedarf beseht, werden sich Sportvorstand Thomas Hitzslperger und später auch Markus Weinzierl nach der Länderspielpause mit dem Unruhestifter an einen Tisch setzen.