Ohne Job: Diese 10 Top-Trainer sind derzeit verfügbar
Die meisten Trainerstühle im europäischen Fußball sind gut besetzt. Allerdings werden sich einige Klubs im Sommer nach neuen Lösungen umschauen.
Diese Trainer haben aktuell keinen Job, haben sich in den vergangenen Jahren jedoch einen Namen gemacht.
1. Julen Lopetegui
Als Trainer des FC Porto und der spanischen Nationalmannschaft hat er gute Arbeit geleistet. Bei Real Madrid ist Julen Lopetegui dagegen gescheitert: Nach nicht einmal vier Monaten wurde der 52-jährige Spanier Ende Oktober 2018 bei den Königlichen entlassen.
"Ich würde niemals schlecht über Real Madrid sprechen. Diesen Klub zu trainieren ist eine fantastische Erfahrung für jeden Coach, aber ich hatte gehofft, dass ich mehr Zeit bekommen würde", sagte Lopetegui jüngst im Interview mit BBC. Die Spieler von Real Madrid hatten sich wiederholt für Lopetegui ausgesprochen, doch nach einer 1:5-Niederlage gegen den FC Barcelona zog der Klub die Reißleine.
Trotz der Enttäuschung in Madrid will Lopetegui künftig nochmal als Klub-Trainer arbeiten. "England hat eine fantastische Liga", schwärmte er von der Premier League. "Wenn du ein Spiel in England anschaust, kannst du die Atmosphäre spüren, der Respekt für die Spieler und die Trainer, das ist sehr wichtig. Ich möchte das spüren."
2. Antonio Conte
2016/2017 holte Antonio Conte beim FC Chelsea die englische Meisterschaft. Nach einem ernüchternden Jahr 2017/2018, das die Blues auf Platz fünf abschlossen (mit 30 Punkten Rückstand auf Titelträger Manchester City), wurde Antonio Conte gegen Landsmann Mauricio Sarri ausgetauscht.
Als Real Madrid im Herbst 2018 nach einem neuen Trainer fahndete, war Conte einer der meist genannten Kandidaten. Die italienische Zeitung Tuttosport brachte Conte kürzlich als Trainer von Juventus Turin ins Gespräch. In Turin arbeitete Conte schon zwischen 2012 und 2014. Sicher ist nur so viel: Conte wird als renommierter und geschätzter Übungsleiter bald einen neuen Job finden.
3. Jose Mourinho
Viermal Weltklubtrainer, zweimal Champions-League-Sieger, dreimal englischer Meister und viele weitere Titel schmücken die Vita von Jose Mourinho aus. Zuletzt waren sein Defensiv-System und seine kühle Menschenführung bei Manchester United aber nicht mehr erfolgreich. Seitdem Mourinho Mitte Dezember des vergangenen Jahres gefeuert wurde, läuft es für die Red Devils deutlich besser.
"Ich würde gern im Juni wieder bei einem Klub mit der Vorbereitung anfangen. Ich weiß auch genau, was ich nicht will, deshalb habe ich schon drei oder vier Angebote abgelehnt", sagte der Portugiese in einem Interview mit BeIN Sports.
4. Arsene Wenger
22 Jahre und 1213 Spiele stand Arsene Wenger an der Seitenlinie des FC Arsenal. Im Sommer 2018 ging dieses lange Kapitel zu Ende. Mit 69 Jahren ist der Franzose nicht mehr der Jüngste, aber er plant offenbar, demnächst wieder ein Team zu übernehmen. Nach Informationen der Times will Wenger aus Respekt gegenüber Arsenal aber kein Team aus der Premier League übernehmen.
Finanzielle Aspekte dürften bei seiner Wahl des Jobs wohl nur eine geringe Rolle spielen. Allein die Kompensation für die vorzeitige Vertragsauflösung von Wenger und seinem Trainerteam im vergangenen Jahr soll den FC Arsenal rund 19,5 Millionen Euro gekostet haben.
5. Laurent Blanc
Sein letzter Job liegt schon etwas zurück. Am 22. Juni 2016 wurde Laurent Blanc bei Paris St. Germain entlassen. Zwar gewann er mit dem französischen Starensemble dreimal die französische Meisterschaft und zweimal den Pokal, aber in der Champions League kam Blanc mit seiner Mannschaft nie über das Viertelfinale hinaus.
Gegenüber dem französischen Medium Telefoot kündigte der 53-Jährige vor wenigen Wochen eine baldige Rückkehr in den Profifußball an. "Auf jeden Fall nächstes Jahr. Zumindest hoffe ich das", berichtete Blanc über seine Pläne. Falls sich keine Möglichkeit auf ein Engagement im Fußball ergebe, wolle er sich auf etwas anderes konzentrieren. Blanc betonte aber, dass eine Rückkehr auf die Trainerbank für ihn oberste Priorität habe.
6. Eusebio di Francesco
Im vergangenen Frühjahr badeten die Fans der Roma noch in den historischen Brunnen der italienischen Hauptstadt, als Eusebio di Francesco die Giallorossi zum Champions-League-Erfolg gegen den FC Barcelona führte. Erst im Halbfinale der Königsklasse gegen den FC Liverpool musste der AS Rom letztlich die Segel streichen - das beste internationale Ergebnis seit 1984. Keine zwölf Monate später wurde der 49-Jährige nach dem Aus im Champions-League-Achtelfinale gegen den FC Porto entlassen.
7. Thierry Henry
Sein erstes Engagement als Cheftrainer des französischen Erstligisten AS Monaco ging gründlich schief. Thierry Henry wurde am 13. Oktober 2018 mitten in der Saison eingestellt, sollte die abstiegsgefährdeten Monegassen aus dem Tabellenkeller führen. Dieser Plan misslang, allerdings wurde dem früheren Weltklassekicker kaum Zeit eingeräumt. Bereits am 24. Januar 2019 wurde Henry entlassen. Sein Punkteschnitt in der Zeit: 0,95. Als Nachfolger stellte die mit Talenten gespickte AS Monaco absurderweise erneut Henrys Vorgänger Leonardo Jardim ein.
8. Claude Puel
Vor einem Monat trennte sich Leicester City von Trainer Claude Puel. Zuvor war dem Franzosen nur ein Punkt aus den letzten sechs Spielen gelungen. Wenngleich keine unmittelbare Abstiegsgefahr für die Foxes herrschte, ersetzten die Verantwortlichen Puel durch Brendan Rodgers. In den vergangenen Jahren hatte Puel unter anderem den FC Southampton, Olympique Lyon und OGC Nizza betreut.
9. Domenico Tedesco
In seiner ersten Saison klappte vieles, nicht alles, aber der FC Schalke 04 wurde Vizemeister. Vor allem dank einer stabilen Defensive übertrafen die Knappen die Erwartungen. In der zweiten Saison stieß Domenico Tedesco dann an seine Grenzen. Bereits der Saisonstart mit null Punkten aus den ersten fünf Spielen war eine knifflige Hypothek. Darüber hinaus schaffte das 33-jährige Trainertalent es nicht, seinem Team eine offensive Spielphilosophie an die Hand zu geben. Nach der 0:7-Pleite in der Champions League gegen Manchester City wurde Tedesco entlassen.
10. David Wagner
Der Vorstandvorsitzende von Huddersfield Town, Dean Hoyle, betonte Mitte Januar 2019, als Trainer David Wagner den Verein verließ, dass es keine Worthülse sei, dass David Wagner den abstiegsbedrohten Verein im "gegenseitigen Einvernehmen" den Rücken kehrte. "Ich habe ja bereits gesagt, dass ich nicht die Absicht hatte, David in dieser Saison zu entlassen. Aber David kam - wie es seine Art als großer Mann ist - zu uns und hat uns klar gemacht, dass er eine Pause von den Strapazen des Fußballgeschäftes braucht", so Hoyle. "Ich kann David für das, was er erreicht hat, nicht genug danken. Zusammen mit seiner Familie wird er mir und Huddersfield Town immer ein Freund sein."
David Wagner hatte die Terriers im November 2015 übernommen und überraschend aus der zweiten Liga in die Premier League geführt. Dort belegte der Klub in Wagners erster Premier-League-Spielzeit den 16. Platz und schaffte überraschend den Klassenerhalt. In der Folgesaison konnte Huddersfield, wie es zu erwarten war, nicht mehr mit der zahlungskräftigen Konkurrenz mithalten.
Mittlerweile hat Jan Siewert, der wie Wagner früher die BVB-Reserve betreute, den Trainerposten von Huddersfield Town übernommen. In der kommenden Saison möchte der Klub in der zweiten Liga einen Neustart vornehmen. Wagner indes wird neben einigen anderen Kandidaten als künftiger Trainer von Schalke 04 gehandelt.