Wieso Tedesco bei den Schalke-Fans bis zum Ende beliebt war

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Als ​Schalke-Trainer hat man es nie wirklich leicht. Diese Erfahrung musste auch Domenico Tedesco machen, nachdem sich der ​FC Schalke 04 von ihm trennte und Huub Stevens als Interimstrainer einstellte. Bei den Fans der Königsblauen war er trotzdem bis zum bitteren Ende gefeiert worden. Wieso Tedesco nach nur eineinhalb Jahren so einen Status erlangte, zeigt vor allem ein nun veröffentlichtes Video.

Schalke 04 hat auf der vereinseigenen twitter-Seite einen kurzen Clip gepostet. Dies ist eine Danksagung an Tedesco, für die gemeinsame Zeit. Zu sehen sind viele emotionale Szenen von Trainer und Mannschaft. Unter anderem wird noch einmal gezeigt, wie das gesamte Team die letztjährige Vize-Meisterschaft feiert.

Bei den Fans war Tedesco schnell angekommen. Nicht nur der sportliche Erfolg, sondern auch der frische Wind und die Nähe zum Verein, machten ihn in der Saison 2017/2018 zu einem Hoffnungsträger. Endlich spielten die Gelsenkirchener wieder überzeugenden Fußball und das Verhältnis zwischen allen Parteien schien zu stimmen. All das war in den letzten Jahren zu einer Seltenheit auf Schalke geworden.

Das Video zeigt auch, wie der erst 33-jährige Deutsch-Italiener sogar zu den Fans auf die Tribüne ging. Tedesco wusste, wie man sich schnell in einen Verein findet und das obwohl der S04 die erste wirkliche Profistation für Tedesco war. Auch feuerte er das Team von der Seite aus immer frenetisch an. Für ihn war ein Spiel erst verloren, wenn der Schiedsrichter die Partie beendete.

Genau das Gleiche versuchte er auch in dieser Saison wieder. Allerdings wollte eines nicht mehr zum anderen passen. Spieler, Trainer und Vereinsführung waren plötzlich nicht mehr von dieser Harmonie geprägt. So folgte der sportliche Rückschritt und Tedesco wurde als Tabellen-14. freigestellt. 

Tedesco bildete eine Einheit mit seiner Mannschaft

Viele Fans sind sich aber sicher: ​Tedesco ist nicht der Hauptgrund für die derzeitige Misere. Zugegeben, Schalke erreichte das Achtelfinale der Champions League und ist auch noch im DFB-Pokal vertreten. Doch die Art und Weise, wie die Schalker aufspielten, kosteten Tedesco den Job. Auch schien er die Mannschaft nicht mehr zu erreichen. Dass wichtige Stützen wie Naldo und Goretzka wegfielen, ließ den Kontakt immer schwieriger werden.

Und trotzdem wussten die Fans, was sie an Tedesco hatten. Einen Trainer mit einem unbändigen Siegeswillen, der sich jederzeit in den Dienst der Mannschaft stellt. Eine Persönlichkeit wie ihn, machte den FC Schalke wieder zu einem jederzeit ernstzunehmenden Gegner. Es hätte vieles anders laufen können, doch letztlich wird auch die fehlende Erfahrung in schwierigen Phasen ein Grund für das Aus sein. 

In Gelsenkirchen wird man Tedesco allerdings nicht so schnell vergessen. Nun gilt es für die Schalker erst einmal, die Saison ordentlich über die Bühne zu bringen und nach vorne zu blicken. Auch wenn Tedesco nun nicht mehr Trainer ist, so hat er in Schalke doch seine Spuren hinterlassen. Und wer weiß, eines Tages könnten sich alle wieder eine Rückkehr zu Königsblau vorstellen. Bis dahin wird man seine Arbeit aber wahrscheinlich des Öfteren vermissen.