Schneckenrennen im Tabellenkeller - Warum der VfB die besten Karten hat
Der VfB Stuttgart liegt nach 23 Spieltagen zurecht auf dem Relegationsplatz der Bundesliga. Dabei können sich die Schwaben bei der Konkurrenz bedanken, dass sie mit 16 Punkten nicht noch schlechter dastehen. Sowohl die Entwicklungen der letzten Wochen, als auch das Restprogramm machen jedoch Hoffnung.
Nach der 0:3-Niederlage gegen Fortuna Düsseldorf am 21. Spieltag trennten sich die Stuttgarter von ihrem bisherigen Sportvorstand Michael Reschke. Dessen Nachfolger Thomas Hitzlsperger genießt bei den Anhängern der Stuttgarter einen guten Ruf und konnte zumindest für etwas Ruhe im Ländle sorgen. Dabei setzte der ehemalige Nationalspieler auch beim ersten Spiel unter seiner Führung weiterhin auf den heftig angezählten Cheftrainer Markus Weinzierl.
Zwar standen die Stuttgarter nach einer 1:3-Niederlage gegen RB Leipzig auch am 22. Spieltag mit leeren Händen da, die Mannschaft zeigte sich im Vergleich zur Schlappe gegen die Fortuna aber deutlich formverbessert und trat zumindest wieder als echte Einheit auf. Am vergangenen Freitag machte das Team nun einen weiteren Schritt nach vorne und rang dem SV Werder Bremen ein 1:1-Unentschieden ab. Vor allem die erste Halbzeit, inklusive raschem Führungstreffer, machte Hoffnung und da alle Konkurrenten aus dem Tabellenkeller am Wochenende punktlos blieben, könnte sich der Zähler bei der Endabrechnung noch bezahlt machen. Der Abstand zum rettenden Ufer beträgt nur noch zwei Punkte
Im Vergleich zum couragierten Auftritt des VfB boten die anderen Krisenklubs am Wochenende ein echtes Armutszeugnis. Vor allem Hannover 96 und der FC Augsburg ließen bei ihren deutlichen Niederlagen gegen Eintracht Frankfurt beziehungsweise den SC Freiburg jegliche Einstellung vermissen und werden daher die kommenden Spiele ohne Rückenwind antreten müssen. Am kommenden Sonntag empfängt die Weinzierl-Elf zu Hause das Team von Thomas Doll. Gelingt den Stuttgartern dabei im direkten Duell ein Dreier, könnte der Abstand auf die direkten Abstiegsplätze auf fünf Punkte ausgebaut werden.
Darüberhinaus stehen für die Stuttgarter auch noch die direkten Duell mit den Fuggerstädtern (30. Spieltag) und auch Tabellenschlusslicht 1. FC Nürnberg (28. Spieltag) aus. Dabei könnte es in dieser Spielzeit unter Umständen bereits fast schon genügen, in den wichtigen direkten Duellen drei Siege einzufahren. Allzu viele Punktgewinne erscheinen - Stand jetzt - auch mit dem positiven Trend der letzten Wochen eher unwahrscheinlich. Vorsicht ist am Wochenende gegen Hannover dennoch geboten, schließlich unterlag man im Hinspiel mit 1:3. Die Hinspiel-Duelle gegen Nürnberg und Augsburg konnte man hingegen erfolgreich gestalten.
Die Mannschaft sollte sich zudem auch von etwaigen Rückschlägen nach dem Hannover-Spiel nicht verunsichern lassen, schließlich warten nach der Partie gegen 96 mit dem BVB, der TSG 1899 Hoffenheim und Eintracht Frankfurt drei echte Brocken. Unterm Strich, so scheint es, haben die Stuttgarter im Abstiegskampf alles selbst in der Hand. Dabei kommt es nun auch auf das Nervenkostüm der Schwaben an, ob sie die Chancen auch nutzen können oder am zu großen Druck zerbrechen.