Rafinha lässt seinem Frust über Niko Kovac freien Lauf
Im Sommer möchte Rafinha nach Brasilien zurückkehren, um wieder als Stammkraft um Titel zu spielen. Denn beim FC Bayern kommt der Außenverteidiger kaum zum Einsatz. Nach dem heutigen Spiel gegen Hertha BSC hat er seinem Unmut freien Lauf gelassen.
Beim Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League wird Joshua Kimmich gelbgesperrt fehlen, Rafinha wäre der logische Ersatz für die Rechtsverteidiger-Position. Deshalb hat Rafinha darauf gehofft, zumindest gegen Hertha einige Minuten an Einsatzzeit als Vorbereitung zu sammeln. Kovac verzichtete allerdings auf eine Einwechslung, was vielleicht auch etwas mit der Verletzung von Kingsley Coman zu tun hatte.
Für Rafinha war es jedenfalls die nächste Enttäuschung in einer für ihn generell schwierigen Zeit. Der 33-jährige Brasilianer wurde in der bisherigen Saison 17 Mal eingesetzt, in den letzten vier Partien bekam er keine einzige Spielminute.
Gegenüber der Bild äußerte er deshalb offen seinen Unmut: "In letzter Zeit ist der Trainer nicht korrekt zu mir. Ich bringe meine Leistung im Training. Es fällt mir schwer, mich zu motivieren. Ich trainiere gut, aber ich spiele keine Rolle."
Rafinha spekuliert, dass er wegen dem anstehenden Abgang nicht mehr spielen darf. Zudem hob er seinen Status unter den vorherigen Trainer des FC Bayern hervor: "Vielleicht haben Ancelotti, Heynckes und Guardiola keine Ahnung von Fußball, denn bei ihnen habe ich immer gespielt. Bei Niko in der Hinrunde habe ich gespielt, nun spiele ich nicht mehr. Ich weiß nicht, was ist. Ich bin richtig enttäuscht."
Sportdirektor Hasan Salihamidzic zeigte gegenüber Sport1 über die Kritik keine Verwunderung: "Ich verstehe, dass er unzufrieden ist, weil er lange nicht gespielt hat, aber er wird wieder spielen, weil Joshua ausfällt. Wir sind jetzt alle daran interessiert, dass wir zusammenrücken und in den Phasen, in denen jeder gebraucht wird, man auch mal den Mund abputzt und im Training Gas gibt, auch wenn man mal nicht spielt."
Laut Rafinha herrscht zwischen ihm und Trainer Niko Kovac derzeit Funkstille, irgendwann sollten die Parteien sich jedoch wieder versöhnen. Denn es ist sicher, dass der FC Bayern gegen Liverpool einen motivierten Rafinha benötigt.