BVB: Bürki und Götze bemängeln Dortmunds Durchsetzungsvermögen
Die 0:3-Niederlage im gestrigen Achtelfinal-Spiel zwischen Tottenham und Borussia Dortmund verdeutlichte eindrucksvoll einen Trend, der sich beim BVB nun schon einige Wochen abzeichnet. Dass die Mannschaft den Mängeln im eigenen Spiel noch nicht entgegenwirken konnte, bedeutet allerdings nicht, dass sie nicht um sie wüsste.
Es ist allein mit Blick auf den Spielplan der vergangenen Wochen schwer zu übersehen: Der BVB ist zuletzt ein wenig eingebrochen. In der Liga kamen die Schwarz-Gelben zweimal in Folge nicht über ein Unentschieden hinaus, im DFB-Pokal mussten sie sich Bundesliga-Konkurrent Bremen sogar geschlagen geben und nun das: Eine saftige 0:3-Pleite gegen den Tabellendritten der englischen Premier League.
Musste in den vergangenen beiden Spielen sechsmal hinter sich greifen: Roman Bürki
In Einzelfällen kann man über das ein oder andere Schwächeln hinwegsehen - bei vier aufeinander folgenden Spielen ist das ein wenig anders. Dass es Fehler-Muster gibt, die sich Spiel für Spiel zu wiederholen scheinen, ist auch zwei Leistungsträgern des Bundesliga-Tabellenführers aufgefallen. Entsprechend kritisch äußerten sich Roman Bürki und Mario Götze nach dem harmlosen Auftreten in der Königsklasse am gestrigen Abend gegenüber DAZN.
Götze, in Abwesenheit des ausgefallenen Marco Reus Ersatz-Kapitän, sprach von "Kleinigkeiten, die entscheiden. Es geht darum, dann da zu sein, wenn es wichtig ist. In der einen oder anderen Situation hat einfach die Konsequenz gefehlt".
Dass seine Vorderleute nicht resolut genug agieren würden, um auf höchstem Niveau mitzuhalten, bemerkte auch Schlussmann Bürki, dem auffiel: "Immer wenn es gegen robustere Mannschaften geht, haben wir Probleme." Den Grund dafür meinte der Schweizer in der fehlenden Körperlichkeit seiner Teamkameraden ausgemacht zu haben, die "vor allem vorne" gegen die kräftigen Verteidiger des englischen Erstligisten gerade in der zweiten Halbzeit nahezu chancenlos gewesen waren. "Irgendwann musst du den langen Ball schlagen und wenn du vorne keinen kräftigen Spieler drin hast, der den Ball halten kann, wird es enorm schwierig."
Mario Götze führte den BVB gegen Tottenham Hotspur als Kapitän aufs Spielfeld
Götze, der erneut auf der Stürmerposition auflief, bekannte, mit seiner Mannschaft nach dem ersten Gegentor das Spiel hergegeben zu haben. Der Treffer von Heung-min Son habe die Schwarz-Gelben "ein bisschen aus der Ruhe gebracht", die weiteren Tore der Hausherren seien daraufhin "ganz bitter" gewesen. Als lediglich bitter wollte der Dortmunder Torhüter die drei Torerfolge des Gegners nicht stehen lassen. Vielmehr habe der Bundesligist in den besagten Situationen "einfach nicht gut genug verteidigt, wir setzen uns zu wenig durch".
Ein negativer Trend war für Bürki dabei die neue Anfälligkeit für Tore nach Standardsituationen: "Es kann nicht sein, dass wir in den letzten Wochen so viele Gegentore nach Standards kassieren - da müssen wir rigoros verteidigen", forderte der Keeper, der bis Montag mit seinen Mannschaftskameraden einen Weg finden muss, die ungewohnten Fehler schnellstmöglich abzustellen. Dann geht es in der Bundesliga gegen Aufsteiger FC Nürnberg.