Hoffenheim in der Champions LeagueParallelen zum BVB 2011/12

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Das Debüt der ​TSG Hoffenheim auf dem Parkett der ​Champions League endet leider bereits nach sechs Spielen und Tabellenplatz vier in Gruppe F. Drei Unentschieden und drei Niederlagen bei einem Torverhältnis von 11:14 zeugen schon auf dem Papier von den teils spektakulären Auftritten der Hoffenheimer, die sicherlich einige Lehren aus diesen Partien ziehen können.

Als der ​BVB 2011/12 als deutscher Meister in der Champions League antrat, waren die Spiele von großer Leidenschaft und Offensivpower geprägt, jedoch nicht von ausreichend Punkten. Auch der BVB schied letztlich als Gruppenletzter aus, nachdem man in Europa einige Duftmarken gesetzt hat. Es wurde jedoch deutlich, was der Truppe letztlich fehlte: Abgezocktheit und Kaltschnäuzigkeit. Gerade im Vergleich mit international erfahrenen Teams sind diese Attribute äußerst wichtig für erfolgreichen Fußball.

Hoffenheim trat ähnlich wie der BVB in der Champions League auf, stets offensiv ausgerichtet und mit dem unbedingten Willen Tore zu erzielen. Dies hat auch Ilkay Gündogan im Interview mit dem kicker bestätigt, deutete jedoch auch die Kehrseite der Hoffenheimer Marschroute an: Für sein Befinden war die TSG relativ „offen“ hinten und bot seinem Team sowie den anderen Gegnern immer wieder Räume an, um für Torgefahr zu sorgen.

Letztlich ist diese Herangehensweise von Julian Nagelsmann und seiner Mannschaft zu begrüßen. Die nötige Erfahrung und das Gefühl, zu welchen Zeitpunkten der Fuß vom Gas zu nehmen ist und wann wieder beschleunigt werden kann, wird mit Sicherheit in Zukunft noch hinzukommen. Die richtige Einstellung, die mehr von der Lust auf Erfolg als auf Schadensbegrenzung aus ist und bei der TSG augenscheinlich bereits vorhanden ist, ist eine der Grundvoraussetzungen für Erfolg und konnte mit Sicherheit auch positive Werbung für den deutschen Fußball hinterlassen.

Und wer weiß, vielleicht nehmen sich die Hoffenheimer bei ihrer nächsten Champions League Teilnahme wieder ein Beispiel am BVB. Dessen Reise endete in der darauffolgenden Königsklassen-Spielzeit im Finale von Wembley 2013.