Völler will sich allmählich zurückziehen
Geschäfstführer Rudi Völler zählt mittlerweile fast schon zum Inventar Bayer Leverkusens. Seit 2005 ist der 58-Jährige im operativen Geschäft von Bayer Leverkusen tätig. Auf der Pressekonferenz am Montag kündigte er an, sich allmählich zurückzuziehen und die Leitung an die Jüngeren abzugeben.
"Es ist an der Zeit, die Zukunft von Bayer Leverkusen einzuläuten. Simon Rolfes und auch Stefan Kießling sind die richtigen Leute dafür, sie tragen die Bayer-DNA in sich", sagte Völler bei der offiziellen Vorstellung von Rolfes als neuem Sportdirektor. Der erste Arbeitstag des Ex-Nationalspielers ist der 1. Dezember. Bis zum Saisonende lernt der 36-jährige Rolfes an der Seite des bisherigen Sportdirektors Jonas Boldt. Sollte Boldt womöglich früher einen neuen Job finden, werde man eine einvernehmliche Lösung finden, sagte Sport-Geschäftsführer Völler.
Er selbst habe sich vorgenommen, nach und nach in die zweite Reihe zu treten und den Jüngeren das Feld zu überlassen. Rolfes bekomme "totalen Freiraum" und solle den Klub im Laufe der Zeit auch in der Öffentlichkeit präsentieren. "Das sei so gewollt. "Wir wollen ja verändern und uns verbessern", so Völler, der scherzend hinzufügte: "Bei Siegen geht er vor die Kamera, bei Niederlagen stehe ich weiterhin zur Verfügung."
Lobende Worte hatte Völler für Rolfes übrig: "Simon ist zwar ein ruhiger Typ, weiß aber genau was er will." Er sei sich sicher, dass Rolfes mit seinen Ideen schnell dazu beiträgt, dass Bayer wieder in die Spur komme. Rolfes, Neuling auf dem Management-Gebiet, steht zunächst einmal nicht vor einer dankbaren Aufgabe. Leverkusen steht in der Bundesliga auf Platz 12, obwohl die Qualität der Mannschaft Champions-League-würdig ist. Bereits seit Sommer arbeitete Rolfes bei Bayer als Leiter von Jugend und Entwicklung.
"Unser Anspruch ist es, Bayer in der Spitzengruppe des deutschen Fußballs zu positionieren. Wir müssen jetzt nach und nach wieder in Tabellenregionen kommen, in die wir hingehören. Ich hoffe, dass ich mit meiner Erfahrung als Spieler dazu beitragen kann, dass dies klappt", sagte Rolfes, der von 2005 bis 2015 als Mittelfeldspieler bei Leverkusen spielte.