VfB Stuttgart am Scheideweg: Von diesen Stars sollte man sich trennen

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Der VfB Stuttgart hatte sich nach der glorreichen Rückrunde in der Vor-Saison eigentlich für die neue Spielzeit eine Menge vorgenommen. Nach zwölf Spieltagen, inklusive Trainerwechsel, liegen die Schwaben in der Bundesliga jedoch auf dem letzten Platz. Doch selbst wenn der Gang in die zweite Liga noch abgewendet werden kann, sollte Sportvorstand Michael Reschke über einige Veränderungen in seinem Kader nachdenken.  

Dazu könnte es notwendig sein, sich selbst von einigen prominenten Namen und langjährigen Leistungsträgern zu trennen.
 

1. Holger Badstuber

Als der VfB Stuttgart im Sommer 2017 Holger Badstuber zu einem Wechsel an den Neckar überzeugen konnte, erhielten die Verantwortlichen viele Schulterklopfer. Schließlich galt Badstuber vor Jahren als einer der talentiertesten Verteidiger Europas. Die Betonung liegt jedoch auf "vor Jahren".

Auch aufgrund zahlreicher Verletzungen konnte der Innenverteidiger nach einer ordentlichen Vor-Saison in dieser Spielzeit noch überhaupt nicht überzeugen. Mit der Vertragsverlängerung vor Saisonstart bis 2021 haben sich die Schwaben daher wohl selbst ein Ei gelegt.

In Zukunft sollte man jedoch in der Innenverteidigung auf die jungen Marc Oliver Kempf und Timo Baumgartl setzen.

2. Andreas Beck

Zugegeben, Andreas Beck ist auf seiner rechten Defensivseite ein sehr verlässlicher Arbeiter. Zudem spricht die Statistik in dieser Saison eindeutig dafür, dass die Stuttgarter derzeit die Stabilität des erfahrenen Außenverteidigers dringend benötigen.

Mit Blick auf die Zukunft und die hohen Ziele des Traditionsvereins, der in den kommenden Jahren den Angriff auf obere Tabellendritten plant, ist die Spielweise des 31-Jährigen jedoch nicht gefragt.

Vielmehr gilt es offensivstarke Außenverteidiger in die Mannschaft zu integrieren, in der Hoffnung, dass der VfB dadurch in der Lage ist, das Spiel selbst in die eigenen Hände zu nehmen. 

3. Gonzalo Castro

Auch die Verpflichtung von Gonzalo Castro vor dieser Saison wurde von vielen Beobachtern honoriert. Der ehemalige Dortmunder und Leverkusener ist schließlich einer der erfahrensten Spieler in der Bundesliga und hat auch jede Menge Spiele in der Champions League auf dem Buckel.

Doch viel Erfahrung geht Hand in Hand mit viel Belastungen und so wirkt der Routinier bisher bei seinem neuen Klub alles andere als frisch. So konnte er im zentralen Mittelfeld bislang kaum für offensive Impulse sorgen.

Um dauerhaft erfolgreich zu sein, brauchen die Stuttgarter aber einen spielstarken Mittelfeldspieler. Die Zeit von Castro beim VfB könnte daher ein relativ schnelles Ende finden. Problem dabei, der Vertrag des 31-Jährigen ist bis 2021 datiert.

4. Dennis Aogo

Dennis Aogo reiht sich beim VfB in die Lange Liste der ehemaligen deutschen Nationalspieler ein. Dadurch wird deutlich, dass der 31-Jährige durchaus Qualitäten hat. Ebenso zeigt seine Nicht-Berücksichtung für die aktuelle DFB-Elf auf, dass die besten Zeiten des ehemaligen Schalkers lange zurückliegen.

Ein großes Plus des Routiniers ist es jedoch, dass er sowohl als zentraler Mittelfeldspieler, aber auch als linker Außenverteidiger zum Einsatz kommen kann. Mittelfristig deutet jedoch vieles darauf hin, dass sich die Schwaben auch auf dieser Position moderner aufstellen werden.

5. Christian Gentner

Christian Gentner ist eine echte Institution des VfB. Der Kapitän bestritt bereits stolze 353 Pflichtspiele im Trikot mit dem roten Brustring und blieb seinem Herzensverein auch nach dem Abstieg in die zweite Liga treu. 

Der sofortige Wiederaufstieg in die höchste deutsche Spielklasse könnte jedoch der letzte große Verdienst des 33-Jährigen gewesen sein. Die Ausdauerwerte des Mittelfeldlenkers sind zwar immer noch prima, bei kurzen Sprints ist dem Deutschen jedoch sein reifes Alter deutlich anzumerken.

Im kommenden Sommer läuft der Vertrag des Führungsspielers aus. Eine Trennung würden viele Fans zwar als Affront auffassen, angesichts des immer schneller werdenden Spiels könnte es jedoch eine nötige Maßnahme werden, auch wenn der Leader große Anerkennung bei seinen Teamkollegen genießt.

6. Daniel Didavi

Ein Sonderfall ist mit Sicherheit Daniel Didavi. Rein sportlich ist der Rückkehrer vom VfL Wolfsburg zweifelsohne eine große Bereicherung für die Schwaben, schließlich ist kaum ein Spieler in der Liga in der Lage so seine Mitspieler in Szene zu setzten. Zudem verfügt der er über einen guten Abschluss.

Der große Haken bei dem gebürtigen Nürtinger ist jedoch seine extrem labile Physis. So fällt der Spielmacher auch aktuell mit komplizierten Achillessehenproblemen aus. Rückkehr ungewiss.

In Zukunft gilt es mit Bedacht Risiko und Chance gegeneinander abzuwiegen, bevor man für eine weitere Zusammenarbeit entschließt. Der Vertrag des Mittelfeldspielers läuft noch bis 2021. 

7. Mario Gomez

Nach seiner Rückkehr im Januar 2018 war Mario Gomez unter jedem seiner drei Cheftrainer beim VfB absolut gesetzt. Dabei trug er vor allem unter Tayfun Korkut in der vergangenen Rückrunde zum Aufschwung der Schwaben bei.

In der aktuellen Spielzeit läuft der Torjäger jedoch seiner Form meilenweit hinterher. So lässt sich zwar nichts gegen seinen großen Einsatz sagen. Sorgen bereitet hingegen seine Torquote. Lediglich drei Saisontreffer stehen für den ehemaligen Nationalspieler zu Buche. Zuletzt ließ er reihenweise Großchancen ungenutzt liegen.

Da das Offensivspiel auf den Stürmer ausgelegt werden muss, sollten sich die Stuttgarter gut überlegen, ob sie auch in Zukunft auf den Angreifer setzen wollen. Ohne Gomez ginge dem VfB wohl mit Sicherheit etwas Torgefahr ab, dafür wäre man in der Offensive jedoch deutlich flexibler.