Schalke zeigt gegen Frankfurt alte Schwächen
Fünf Spiele lang war der FC Schalke 04 wettbewerbsübergreifend ungeschlagen. Beim 0:3 in Frankfurt offenbarten die Königsblauen allerdings einmal mehr, wo der Schuh in dieser Saison besonders drückt.
Zehn Punkte aus elf Spielen – der amtierende Vizemeister Schalke 04 tritt in der Bundesliga weiter auf der Stelle. „Wir sind uns der Lage bewusst, aber nicht erst seit heute“, analysierte Cheftrainer Domenico Tedesco nach der Partie gegen Eintracht Frankfurt den Stand der Dinge. In der Ursachenforschung ist der Grund für die magere Ausbeute schnell gefunden.
Kommt aktuell nur auf einen Bundesligatreffer: Schalkes Guido Burgstaller (m.)
Denn bei den Adlerträgern wurde es einmal mehr deutlich: Guido Burgstaller und Co. wissen anscheinend nicht mehr, wo das Tor steht. Zusammen mit Tabellenschlusslicht VfB Stuttgart hat Schalke die harmloseste Offensive der Liga. Mickrige acht Treffer konnte der blau-weiße Anhang bislang lediglich bejubeln. Kurzer Ausflug in die Statistik: Vor dem Halbzeitpfiff erzielten die Knappen in elf Bundesligaspielen nur ein einziges Tor – beim 1:0-Sieg gegen Mainz 05 am sechsten Spieltag.
Das 2:0 gegen Galatasaray in der Champions League sowie der 3:1-Erfolg gegen Hannover bezeichnete Tedesco jüngst als guten Schnitt. Gegen Frankfurt blieb der Revierklub jedoch erneut ohne Torerfolg – und zwar schon zum siebten Mal (!) in dieser Saison. Es ist und bleibt die Chancenverwertung, die sich die Schalke ankreiden lassen müssen. Denn nicht zu Unrecht betonte Christian Heidel nach der Partie: „Eigentlich müssen wir in Führung gehen.“
Embolos vergebene Chance sinnbildhaft für Schalker Ineffizienz
Schalkes Sportvorstand erinnerte an die Möglichkeit durch Breel Embolo, der in der 61. Minute das 1:0 auf dem Fuß hatte, aber nach einer Berührung von Eintracht-Kapitän David Abraham an dessen Keeper Kevin Trapp scheiterte. „Da muss er sich fallen lassen, Fairness hin oder her“, postulierte Tedesco. Im direkten Gegenzug gingen die Frankfurter durch Luka Jovic in Führung (61.). Ein Wirkungstreffer für die Knappen, die sich davon nicht mehr erholen sollten und anschließend noch zwei weitere Gegentreffer fingen.
„Wir wissen, dass wir die Hypothek der fünf Auftaktniederlagen mit uns rumschleppen, das wird uns tabellarisch noch lange wehtun“, erklärte der Gelsenkirchener Chefcoach. Was Tedesco allerdings nicht ansprach, war die kolossale Offensivschwäche seiner Mannschaft. Die wohl wichtigste Stellschraube, an der die Königsblauen im Rahmen der Länderspielpause händeringend drehen sollten.