Effenberg wettert gegen Salihamidzic: "Da kommt gar nichts"
Von Philipp Geiger
Der FC Bayern München steckt in einer echten Krise. Keines der letzten vier Pflichtspiele entschied der deutsche Rekordmeister für sich. Am Samstag setzte es gegen Borussia Mönchengladbach eine 0:3-Niederlage. Einen Tag nach der Pleite stellte sich Präsident Uli Hoeneß demonstrativ hinter Niko Kovac und erstickte die aufkommende Trainerdiskussion damit im Keim. Aus der Sicht von Stefan Effenberg wäre dies jedoch die Aufgabe von Sportdirektor Hasan Salihamidzic gewesen.
Kovac war sich nach der herben Pleite gegen Gladbach darüber bewusst, dass der Druck auf ihn deutlich zugenommen hat. "Ich kenne die Mechanismen im Fußball und in der Bundesliga. Und ich weiß, dass die Zeit bei Bayern München anders läuft", erklärte der 46-Jährige. "Ich gehe aber weiterhin davon aus, dass ich die Unterstützung vom Klub habe." Rückendeckung erhielt der FCB-Coach am Sonntag von Hoeneß. Der Präsident wolle Kovac "bis aufs Blut verteidigen".
Salihamidzic hingegen äußerte sich nicht zur Personalie Kovac, was bei seinem ehemaligen Weggefährten Effenberg Unverständnis hervorrief. "Was mich wundert, von 'Brazzo' kommt gar nichts. Er ist doch der Sportdirektor", gab der 50-Jährige gegenüber dem kicker zu Protokoll.
"Ich will Brazzo nichts Böses, aber in so einer Phase hätte ich von ihm erwartet, dass er seinen Mann steht", betonte der ehemalige Bayern-Kapitän, der beim deutschen Rekordmeister vier Jahre lang (1998 - 2002) mit Salihamidzic zusammengespielt hat. "Ich hätte gesagt, ich muss hier meinen Trainer schützen." Salihamidzic berief Kovac am Sonntagmorgen allerdings zum Krisengespräch ein.