"Nicht mehr kritikfähig" - Eberl warnt vor Entwicklung im Jugendfußball

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​In jeder Transferperiode häufen sich Meldungen über Spieler, die bereits in jungen Jahren für sehr viel Geld den Verein wechseln. Profiteure dieser häufigen Vereinswechsel sind auch die Spielerberater, die meist eine dicke Provision einstreichen. Diese Entwicklung ist ​Max Eberl  schon seit längerer Zeit ein Dorn im Auge. In einem Interview erläuterte der Manager von Borussia Mönchengladbach nun die Gefahren für die Zukunft.

Dabei sieht der erfahrene Funktionär ein Problem darin, dass die Berater nicht immer ehrlich mit ihren Schützlingen umgehen und ihnen viel Honig ums Maul schmieren. "Es werden in den kommenden Jahren Probleme auf uns zukommen, wenn nicht mehr diese gierigen, jungen Spieler kommen, sondern verwöhnte Jungs, die nicht mehr kritikfähig sind, wenn das Leistungsprinzip nicht mehr Einzug hält bei uns, weil Kinder bei jedem kleinen Widerstand zu ihrem Berater rennen", so der 44-Jährige im Gespräch mit Funke Sport.

Max Eberl warnte bereits zuvor vor Scharlatanen im Fußball

Dabei prangerte Eberl auch an, dass viele Berater nur auf Gewinnmaximierung aus seien und sich an den häufig noch sehr jungen Spielern bereichern wollen würden. "Im Jugendbereich treten Menschen auf – ich würde sie nicht Berater nennen –, die sich auch an Minderjährigen bereichern wollen", so der Manager. 

Um sich gegen diese Entwicklung zu wehren, müssen sich die Vereine nach Ansicht des Deutschen untereinander solidarisieren und das Problem "gemeinschaftlich lösen". Es sei jedoch gar nicht so einfach dagegen vorzugehen, da man die Berater nicht einfach von der Anlage verweisen könne, schließlich könnten sie die Spieler auch einfach im Internet ansprechen. "Alle Vereine spüren, dass 12-, 13-, 14-Jährige kontaktiert werden, auch die Eltern werden kontaktiert. Ihnen werden Urlaube oder Autos versprochen", so der ehemalige Bayern-Profi.