Kurioses Mainz-Debüt für Neuzugang Moussa Niakhaté

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​Drei Minuten war das DFB-Pokalspiel des 1. FSV Mainz 05 gegen Erzgebirge Aue alt, als Moussa Niakhaté Duschen gehen musste. Der Neuzugang aus Metz hatte sich sein Debüt anders vorgestellt, weil sein Team noch gewann, war er nach Spielschluss trotzdem glücklich. Die Allgemeinen Zeitung ging nach der Partie auf Stimmenfang.

Unmittelbar vor dem Strafraum hatte Niakhaté Erzgebirge-Stürmer Bertram mit einem leichten Tritt in die Beine zu Fall gebracht. Der Schiedsrichter entschied auf Notbremse, für den 22-jährigen Franzosen war sein Arbeitstag frühzeitig beendet, Mainz befürchtete zu zehnt ein Pokalaus. Doch diese Sorgen bewahrheiteten sich nicht. Während Aue die nummerische Überlegenheit nicht zu nutzen wusste, kämpfte Mainz munter weiter. Neben Torschütze Quaison hatte auch Alexandru Maxim mit einem Doppelpack einen großen Anteil am Erfolg.

Trainer Sandro Schwarz lobte seine tapferen Akteure nach dem Spiel: "Das war eine überzeugende Leistung, obwohl wir nur drei Minuten gegen elf gespielt haben. So ein Pokalspiel kann auch eine Eigendynamik nehmen nach so einer frühen Roten Karte", sagte Schwarz der Allgemeinen Zeitung. Er unterstrich die reife sowie stabile Leistung seines Teams. Maxim, Mann des Tages, hob den Zusammenhalt der Truppe hervor. "Wir sind eine Mannschaft mit Charakter. Auch nach der Roten Karte wusste jeder, was er machen muss." Maxims Worte waren alles andere als inhaltslose Floskeln, vielmehr überzeugte der Abstiegskandidat der letzten Saison durch einen klaren Plan und auch die Mentalität stimmte (59 Prozent gewonnene Zweikämpfe).

Die Unachtsamkeit von Innenverteidiger Niakhaté blieb auch aufgrund der effektiven Mainzer Chancenauswertung folgenlos. Hernach äußerte sich Niakhaté selbst zur Situation. "Der Gegner hat schon auch den Kontakt gesucht. Ich habe versucht, ihn nicht zu treffen. Aber dann muss ich die Entscheidung des Schiedsrichters akzeptieren, ich habe mich nicht beschwert. Als erstes habe ich an die Mannschaft gedacht, dass sie in Unterzahl weiterspielen muss. Ich habe mich dann umgezogen und bin auf die Tribüne. Natürlich war ich nicht zufrieden, ich habe noch nie eine Rote Karte gesehen. Aber jetzt bin ich einfach glücklich, dass wir eine Runde weiter sind."

Ob sich der kräftige Franzose mit seinem Schnitzer aus der Startelf beim Bundesliga-Auftakt gegen den VfB Stuttgart katapultiert hat, ist unklar. Auf dem Platz stehen dürfte Niakhaté jedoch, eine Sperre wartet nur im DFB-Pokal auf ihn. Sportvorstand Rouven Schröder will mit ihm über die Szene noch einmal sprechen. "Klar ist Moussa jetzt enttäuscht, aber er hat gut reagiert und wird das verkraften. Wir werden das mit ihm nochmal aufarbeiten", sagte Schröder.