Boateng-Poker: Warum die Bayern nichts aus vergangenen Fehlern gelernt haben

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Bleibt Jérôme Boateng dem FC Bayern München in dieser Saison noch treu, oder entscheidet sich der Weltmeister doch noch für einen Wechsel; obwohl sich Spieler der Mannschaft für einen Verbleib des Verteidigers ausgesprochen haben und auch Niko Kovac gern mit dem 29-Jährigen zusammenarbeiten dürfte? An einem möglichen Ersatz scheint der deutsche Rekordmeister jedenfalls nicht interessiert zu sein und könnte so einen alten Fehler wiederholen.


Sollte Boateng die Münchner doch noch verlassen, würde das den Kader des amtierenden deutschen Meisters mit Sicherheit schwächen. Arjen Robben ​sprach unlängst über die wichtige Rolle des Innenverteidigers für den Verein. Auch Thomas Müller zeigte sich glücklich, als man nach dem gescheiterten Deal mit PSG von einem Verbleib ausging. 

Vor allem scheint man sich an der Säbener Straße nicht mit möglichem Ersatz zu beschäftigen, sollte Boateng in dieser Transferperiode doch noch das Weite suchen. An den Gerüchten um Toby Alderweireld​ soll laut SportBild-Redakteur Christian Falk nichts dran sein. Demnach würde man mit Mats Hummels und Niklas Süle als etatmäßige Innenverteidiger in die neue Saison gehen, zumal auch David Alaba und Javier Martínez auf dieser Position spielen können.

Aushilfs-Innenverteidiger der Bayern: David Alaba und Javier Martínez

Damit würden die Münchner jedoch ein kapitales Risiko eingehen und einen Fehler der Vergangenheit wiederholen. Schon als Boateng noch im Kader war, aber wegen Verletzungen ausfiel, war die Personaldecke des FC Bayern in den entscheidenden Monaten gerade in der Defensive schon zu dünn. Sollte Kovac Martínez als Sechser vorgesehen haben, könnte ein fehlender Innenverteidiger in der Hochphase einer Saison zum entscheidenden Faktor werden. Zumal der wenig überzeugende Bernat auf links spielen müsste, sollte Alaba die Rolle in der Zentrale einnehmen.

Die Bayern wären also gut beraten, Boateng nicht, bzw. nicht ohne gleichwertigen Ersatz abzugeben. Schließlich ist auch Niklas Süle noch jung und wird noch etwas brauchen, bis er sich zu einem Verteidiger von Weltklasse-Format entwickelt hat. Während man im Mittelfeld die Qual der Wahl hat, scheint man in der Defensive ein unnötiges Risiko zu erwägen.