Zorc kündigt an: BVB will bei Stürmer-Suche "keine verrückten Sachen machen"

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Der BVB will sich mit Ruhe und Bedacht nach einem neuen Mittelstürmer umsehen. "Verrückte Sachen" oder "einfach nur um des Verpflichtens Willen zu verpflichten" - davon warnt Sportdirektor Michael Zorc eindringlich. Sollte kein geeigneter Kandidat auf dem Markt sein, wolle man auf eine interne Lösung setzen.

70 Tage vor Schließung des Transferfensters wollte sich BVB-Sportdirektor Michael Zorc keine Limits setzen - das bekräftigte der 55-Jährige Ende Juni. Zum ausgerufenen Neustart braucht der ​BVB einen neuen Mittelstürmer, der in die Fußstapfen von Pierre-Emerick Aubameyang und Michy Batshuayi tritt.

Starke Torquote im BVB-Trikot: Michy Batshuayi erzielte in 14 Spielen neun Treffer

Zu finden ist ein Kandidat, der den Ansprüchen der Borussen genügt und dazu auch noch finanzierbar ist, nur schwer. Das war Zorc schon vor gut eineinhalb Wochen bewusst: "Wir haben natürlich Kandidaten im Kopf. Aber gerade die Position des echten Mittelstürmers ist derzeit im europäischen Spitzenfußball ​am schwierigsten neu zu besetzen." Auf dem Transfermarkt werden immer horrendere Preise veranschlagt. "Da müssen wir mit Augenmaß vorgehen und dürfen keine verrückten Sachen machen", betonte Zorc.

Im Gespräch mit RevierSport vor dem Trainingsstart der Borussen mit den obligatorischen Leistungschecks am Samstag, bekräftigte Zorc die Dortmunder Vorgehensweise. "Falls sich kein Transfer ergibt, der uns sportlich komplett überzeugt, werden wir auch nichts machen“, so der BVB-Sportchef. "Wir werden keine verrückten Sachen machen. Einen Stürmer einfach nur um des Verpflichtens Willen zu verpflichten - davon bin ich kein Freund“, legte er nach.

Klingt, als ob die Dortmunder Verantwortlichen um den neuen Trainer Lucien Favre und Teammanager Sebastian Kehl eher keinen Transfer á la Alvaro Morata angedacht haben. Der spanische Torjäger vom ​FC Chelsea wurde zuletzt ​immer wieder mit dem BVB in Verbindung gebracht. Er könnte eine Top-Lösung sein, enttäuschte aber in seinem ersten Jahr an der Stamford Bridge und würde dennoch wohl weit über 50 Millionen Euro kosten.

Neues altes Erfolgsduo? Reus (l.) galt in Gladbach als Favres (r.) Musterschüler

Statt auf Morata zu schielen, wiederholte Zorc die Möglichkeit einer internen Lösung. Direkt in den Sinn kam ihm da schon vor Wochenfrist U21-Europameister Maximilian Philipp, der eigentlich lieber über den Flügel kommt, im Saison-Endspurt aber schon den verletzten Batshuayi im Zentrum vertreten hatte. Für die interne Lösung hätte der BVB zumindest den perfekten Trainer. Lucien Favre ließ schon in Gladbach häufig ohne echten Mittelstürmer agieren. Ein Schlüsselspieler von damals könnte auch heute wieder eine ähnliche Rolle bekommen: Marco Reus.