Revolutionäre Idee: Christian Titz erklärt den Ursprung seiner Torwart-Spielweise

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Zwar konnte ​Christian Titz den Abstieg des ​Hamburger SV nicht mehr verhindern. Dennoch schob der neue Trainer der Hanseaten viele positive Entwicklungen beim einstigen 'Bundesliga-Dino' an. Dabei scheute der Fußballlehrer auch nicht davor zurück, seinen Torhüter Julian Pollersbeck ungewöhnlich offensiv einzusetzen. Gegenüber der Hamburger Morgenpost verriet der Cheftrainer, wie es zu dieser taktischen Herangehensweise gekommen ist.

Demnach hat die moderne Taktik, bei der Pollersbeck oftmals als eine Art Libero agiert, ihren Ursprung in einem Schicksalsschlag in der Familie. Vor Jahren erkrankte der Sohn des 47-Jährigen an Rheuma und der passionierte Jugendspieler konnte daher nicht mehr als Feldspieler eingesetzt werden. "Es war so, dass er nicht mehr sprinten konnte. Also habe ich ihn in den Kasten gestellt. Und weil er im Spielaufbau sehr gut war, entstand die Idee, ihn deutlich weiter vor dem Tor zu positionieren", erklärte Titz.

Die revolutionäre Idee von Trainer Christian Titz kam bei Julian Pollersbeck sehr gut an

Als er 2015 als Trainer der U17 der Hanseaten anheuerte, professionalisierte der Deutsche sein erprobtes Konzept: "Wir haben das weiterverfolgt, entwickelt und verfeinert. Aber letztlich kann man sagen, dass es der Schlüssel war, diese Art des Torwartspiels mit den Kindern einstudiert zu haben." Mit seinem Torhüter bei den Profis hat der gewiefte Taktiker nun offensichtlich die Ideallösung gefunden.

Dabei ist ein entscheidender Vorteil, dass der 23-Jährige von diesem Spielstil von Beginn an angetan war und sich wie auch Titz nicht scheut ins Risiko zu gehen. "Ich bin prinzipiell eher dem Risiko zugeneigt. Und ich habe großen Spaß an der Art, wie wir beim HSV jetzt Fußball spielen", erklärte der Youngster, der aufgrund seiner Spielweise auch bereits von internationalen Scouts gelobt wurde.