Führungstrio für Wolfsburg? Schäfer und Schlaudraff sollen Schmadtke assistieren

facebooktwitterreddit

​Gegen Holstein Kiel will der VfL Wolfsburg dem sportlichen Niedergang ein zweites Mal von der Schippe springen. Der dringend benötigte Umbruch in der sportlichen Führung soll danach eingeleitet werden. Neben Jörg Schmadtke als Sportvorstand soll Vereinsikone Marcel Schmelzer vorzeitig zurückkehren. Auch Jan Schlaudraff könnte Teil der neuen Führungsriege sein.

Der VfL Wolfsburg hat einen Doppelpack der unangenehmen Art geschnürt: ​Zum zweiten Mal in Folge geht es für die Wölfe in der Relegation um den Verbleib in der Bundesliga. Im vergangenen Jahr gelang die Last-Minute-Rettung gegen Lokalrivale Eintracht Braunschweig, nun heißt der Gegner Holstein Kiel.

Eigentlich sollte in dieser Saison die Rückkehr in höhere Tabellenregionen gelingen und die vergangene Spielzeit als Ausrutscher abgetan werden. Doch trotz großer Investitionen hinken die Wölfe erneut weit hinter den Erwartungen zurück. Sportdirektor Olaf Rebbe musste deshalb schon seinen Hut nehmen, die Verpflichtung von Horst Heldt als Nachfolger scheiterte allerdings in letzter Minute.

Hallo Relegation: Mit einem 4:1-Sieg gegen Köln hat sich der VfL zumindest die Chance auf den Klassenerhalt bewahrt.

Der VfL braucht Fußballkompetenz - Führungstrio soll es richten

Einmal mehr wurde deutlich, dass in der Autostadt der Schuh an der Spitze drückt. Die sportliche Führung des Klubs hat in den vergangenen Monaten und Jahren keine glückliche Figur abgegeben. Es mangelt an vielen Ecken und Enden - Fußballkompetenz ist kaum vorhanden. Vor dem Showdown gegen Kiel scheint zumindest ein neuer, starker Mann gefunden worden zu sein, der das Ruder wieder herumreißen soll und den VfL neu ausrichten könnte. ​Jörg Schmadtke steht vor einem Engagement in Wolfsburg. 

Der 54-Jährige hat in Köln bewiesen, dass er mit deutlich geringeren Mitteln etwas aufbauen kann. Schmadtke soll die Geschicke allerdings nicht alleine leiten. An seiner Seite soll Vereinsikone Marcel Schäfer vorzeitig von seinem Gastspiel bei den Tampa Bay Rowdies in den USA zurückkehren. Der 33-Jährige besitzt bereits einen gültigen Anschlussvertrag beim VfL als Sportlicher Leiter. Diesen Posten sollte er eigentlich erst Ende kommenden Jahres antreten - nun könnte es aber viel schneller gehen, berichtet ​Sportbuzzer.

Der Plan: Schmadtke soll als Sportvorstand vorangehen, Schäfer an seiner Seite den Schulterschluss mit den Anhängern schaffen. Knapp zehn Jahre trug der 33-Jährige als Spieler das VfL-Trikot und war bei den Zuschauern auch deshalb so beliebt, weil er sich stets mit Verein und Stadt identifiziert hat. Genau daran mangelt es derzeit aber massiv beim VfL - mit Schäfer wäre zumindest in der Führungsebene eine Identifikationsfigur zurück.

Wolfsburger Identifikationsfigur: Marcel Schmelzer soll im Sommer zum VfL zurückkehren.

Aber damit nicht genug. Die neue sportliche Führung soll nicht nur aus zwei, sondern aus drei Köpfen bestehen. Ex-Profi Jan Schlaudraff soll im Doppelpack mit Schmadtke kommen. "Fakt ist, dass ich Teile von Jans sportlichem Werdegang begleitet habe. Es kann auch sein, dass wir mal zusammen was machen bei einem Verein, denn wir verstehen uns gut“, ließ Schmadtke gegenüber der WAZ schon im März tief blicken.

Mit dem ehemaligen Bayern- und Hannover-Stürmer würde die dringend benötigte Fußballkompetenz weiter ausgebaut werden. Das Trio Schmadtke, Schäfer und Schlaudraff - für den VfL würde das großen Sinn ergeben. So könnten auch Diskussionen im Keim erstickt werden, Schmadtke sei als Notnagel verpflichtet worden, nachdem der Heldt-Transfer gescheitert war. Gerade dank Schäfer hätte das Trio wohl von Beginn an bei den Anhängern ein Stein im Brett.

Ex-96-Kapitän Jan Schlaudraff könnte die neue sportliche Führungsriege beim VfL komplettieren.

Bis es soweit ist und der VfL den Deal offiziell bestätigt, könnte es aber noch ein wenig dauern. Selbst wenn man sich schon in dieser Woche einig werden würde - Wolfsburg könnte zunächst den Ausgang der Relegationsspiele abwarten, um keine zusätzliche Unruhe aufkommen zu lassen. "Ich habe es noch von keinem bestätigt bekommen. Klar ist, dass ein Verein in der Position einen guten Mann braucht. Mehr will ich dazu nicht sagen“, gab sich VfL-Coach Bruno Labbadia zugeknöpft. Der 52-Jährige hatte vor dem Bundesligafinale betont, dass sein bis 2019 laufender Vertrag für beide Ligen gültig sei.

Ob das neue Sportchef-Trio mit Labbadia die zukünftige Ausrichtung des VfL angehen möchte, bleibt allerdings zweifelhaft.