Dietmar Hamann über launischen Lewandowski: "Mich verwirrt sein Auftreten"

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Der ehemalige Profi und jetzige TV-Experte Dietmar Hamann ist dafür bekannt, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Zuletzt kritisierte der ehemalige Bayern-Spieler wiederholt das Auftreten von Robert Lewandowski. In einem Interview mit der Abendzeitung legte der Deutsche nun noch einmal nach und hält einen Abgang des Stürmers im Sommer für realistisch.​

In seiner aktiven Zeit war der 44-Jährige dafür bekannt, dass er im defensiven Mittelfeld immer vollen Einsatz zeigte. Diese volle Bereitschaft, an die persönlichen Grenzen zu gehen, vermisste er zuletzt des Öfteren bei dem Torjäger des ​FC Bayern. Dass der Pole einen Wechsel vom Rekordmeister aktiv provoziert, will er dem Angreifer aber nicht unterstellen. Aus "irgendwelchen Gründen" sei jedoch eine Unzufriedenheit vorhanden und dies sei für seine Leistung nicht förderlich und auch "für die der Mannschaft nicht". 

Das Verhalten des 29-Jährigen würden ihn vielmehr verwirren: "Er leistet sich so einen Abgang in Köln und ​verweigert Jupp Heynckes den Handschlag. Dazu kommt die Leistung gegen Real Madrid: Er war in beiden Partien der einzige Spieler, der abgefallen ist. Mats Hummels hat sich im Training einmal über Lewandowski beschwert, zuletzt gab es Berichte über fehlenden Einsatz. Die Trainingsleistungen würde ich nicht überbewerten." Problematischer sei seien die Vorgänge im vergangenen Jahr gewesen, als er der Mannschaft vorgeworfen hatte, ihn nicht ausreichend zu unterstützen. 

"Lewandowski hat den Anspruch, eine Sonderstellung einzunehmen. Das kann er machen – aber dann muss er auch immer da sein, wenn die Mannschaft ihn braucht", so Hamann. Dies sei ihm bei den Spielen gegen Real jedoch nicht gelungen. "Auch in den vergangenen Jahren hat er Bayern nicht ins Champions-League-Finale gebracht. Ich mache das Ausscheiden nicht nur an Lewandowski fest, aber mit Mario Mandzukic hat man es 2013 ins Finale geschafft – mit Lewandowski viermal nicht", gießt der ehemalige Nationalspieler weiter Öl ins Feuer.

In der kommenden Saison sieht er unter dem neuen Trainer Niko Kovac jede Menge Konfliktpotenzial. Der Verein müsse sich daher die Frage stellen, ob "Lewandowski in der nächsten Saison überhaupt noch Leistung bringt". Daher könne er sich gut vorstellen, dass die Bayern im Sommer bei einem entsprechenden Angebot gesprächsbereit sind. Als mögliche Kandidaten nannte er Manchester United und Real Madrid, von denen es ja bereits im vergangenen Sommer eine lose Anfrage gegeben haben soll.