Kroos: Bayern wegen "Top-Trainer" Heynckes noch schwieriger zu schlagen

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Bei Real Madrid gelang Toni Kroos der endgültige Durchbruch zum Weltklasse-Spieler - und häufte bislang eine beeidruckende Titelsammlung an. Im Champions-League-Halbfinale kommt es nun zu einem "besonderen Anlass". Kroos trifft nicht nur auf seinen Ex-Klub FC Bayern, sondern auch auf Mentor Jupp Heynckes.

Den Henkelpott durfte Toni Kroos schon dreimal in die Höhe strecken. 2013 mit dem FC Bayern, in den vergangenen beiden Jahren im Trikot von Real Madrid. Am Mittwoch kommt es zum Aufeinandertreffen mit seinem Ex-Klub. Im "Königsklassen-Klassiker" empfängt der ​Rekordmeister Kroos' ​Königliche zum Halbfinal-Hinspiel in der Allianz-Arena.

Für den Weltmeister ist die Heimkehr nach München "natürlich ein besonderer Anlass", wie er im ​Interview mit UEFA.com verrät. Der 28-Jährige wechselte nach dem WM-Triumph von Brasilien 2014 für 25 Millionen Euro nach Madrid. Bei Real ist er seither der Taktgeber im Mittelfeld und reifte unter Trainer Zinedine Zidane zum Weltstar.

Wegen Heynckes: Bayern zu schlagen wird "noch schwieriger als im vergangenen Jahr"

"Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit Spielern, mit denen ich früher zusammengespielt habe oder mit denen ich jetzt noch bei der Nationalmannschaft zusammenspiele", sagt Kroos vor der mit Spannung erwarteten Partie. Dann trifft er auch auf seinen Mentor Jupp Heynckes, unter dem Kroos schon beim FC Bayern und während seiner Leihe zu Bayer Leverkusen spielte. Über die 72-jährige Trainer-Ikone hat Kroos nur lobende Worte übrig: "Ich habe eine lange Zeit unter Jupp Heynckes gespielt und ich weiß, dass er ein Top-Trainer ist. Heynckes sei der Grund, warum es für Real "noch schwieriger" werde als im vergangenen Jahr. Damals setzten sich die Königlichen im Halbfinale gegen die Bayern nach Verlängerung im Rückspiel durch.

Toni Kroos im Bayern-Trikot (m., neben dem damaligen Manager Christian Nerlinger) unter Trainer Heynckes (r.).

"Nach seiner Rückkehr hat er die Stimmung in der Mannschaft verändert. Jetzt spielen sie viel besser", erklärt Kroos. Mit Heynckes an der Seitenlinie gelang den Bayern der letzte Triumph in der Königsklasse, nachdem es im Jahr zuvor im "Endspiel dahoam" eine bittere Pleite gegen den FC Chelsea setzte. "Wir waren 2012 schon nah dran und diese Niederlage tat dem ganzen Verein weh. Die Mannschaft wollte im Jahr darauf Wiedergutmachung, deshalb war der Triple-Gewinn so außergewöhnlich", erinnert sich Kross. "Heynckes hat eine große Rolle dabei gespielt, denn er hat nach 2012 die richtigen Schlüsse gezogen. Leider habe ich mich Anfang April verletzt und konnte die letzten Spiele nicht mitmachen", so der Mittelfeldstratege weiter.

Kroos zog sich im Viertelfinal-Hinspiel bei Juventus Turin einen Muskelbündelriss zu und musste schon nach 16 Minuten ausgewechselt werden. Die Saison war damals für ihn gelaufen. Im Jahr nach dem Triple gehörte er dann zwar auch unter Pep Guardiola zum Stammpersonal, konnte sich mit den Bayern aber nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen. Es folgte der Schritt nach Spanien zu Real.

"Wir wissen, dass wir jeden schlagen können"

"Es war die richtige Zeit, um etwas Neues auszuprobieren. Ich denke, es gibt keine größere Herausforderung, als in jungen Jahren ins Ausland zu gehen und bei einem der größten Vereine der Welt zu spielen", ist Kroos rückblickend froh über seine Wechsel-Entscheidung. In Madrid habe "vom ersten Tag an hat alles gut geklappt". Kross nahm auf Anhieb eine wichtige Rolle ein und konnte in seinen nun knapp vier Jahren bislang zehn Titel im Real-Trikot einfahren. 

Die Titelverteidigung in der Champions League war dabei die größte Herausforderung. Vor Real gelang das seit der Gründung zur Spielzeit 1992/1993 keinem Klub. "Es gibt keinen anderen Wettbewerb, der so schwierig zu gewinnen ist", so Kroos. Sein Team ziehe daraus besondere Motivation: "Vielleicht werden dadurch bei uns spezielle Kräfte geweckt. Emotionen sind auch immer ein Teil davon, insbesondere an Champions-League-Abenden im Bernabéu. Das kann man auch an unseren Leistungen sehen", glaubt er.

Respektiert alles, was Zidane (l.) sagt: Toni Kroos (r.) bei seiner Auswechslung im vergangenen Champions-League-Finale gegen Juventus.

Eine Stärke von Real seien die vielen Spieler, die "schon in den ganz wichtigen Begegnungen auf dem Platz gestanden" haben. Man bleibe "auch in den schwierigen Situationen ruhig. ​Wir wissen, dass wir jeden schlagen können", sagt Kroos selbstbewusst. Entscheidenden Anteil daran hat für ihn auch Zidane. Der Respekt im Team sei riesig vor der Persönlichkeit des Franzosen. "Er hat als Weltklasse-Mittelfeldspieler alles erlebt, deshalb respektieren wir alles, was er uns sagt und versuchen, dies umzusetzen. Er braucht keinen Lautsprecher, wir hören ihm immer zu." Aus Bayern-Sicht hoffentlich am Mittwochabend nicht all zu gut.