Reschke: Pavard-Abgang im Sommer "nicht einmal für 30 Millionen Euro"
Von Simon Zimmermann
Der VfB Stuttgart plant auch in der kommenden Saison mit Benjamin Pavard. Sportchef Michael Reschke würde im Sommer bei einem 30-Millionen-Angebot "nicht einmal die Tür aufmachen". Der junge Franzose sei "ein Herzstück" des Teams. In ferner Zukunft sei ein Transfer zu einem europäischen Top-10-Verein aber möglich - dann als neuer Rekord-Abgang in der Klub-Geschichte.
Als der VfB Stuttgart im Sommer 2016 Benjamin Pavard verpflichtete, kannte den jungen Defensivspieler hierzulande kaum einer. Fünf Millionen Euro legte der VfB als Bundesliga-Absteiger für den Franzosen vom OSC Lille auf den Tisch - schwäbische Sparsamkeit sieht anders aus.
Knapp 19 Monate später erweist sich der Transfer als Glücksgriff, Pavard schaffte es auf Anhieb zum Stammspieler und hat seit dem zehnten März vergangenen Jahres in 41 Pflichtspielen in Folge keine Minute mehr verpasst. Der 21-Jährige überzeugt mit konstant starken Auftritten, wurde dafür im November 2017 mit dem Debüt in der französischen Nationalmannschaft belohnt und steht längst auf dem Zettel europäischer Groß-Klubs. Tottenham Hotspur soll zuletzt Scouts zu einem VfB-Spiel geschickt haben, aus der Bundesliga sollen vor allem RB Leipzig und der BVB ein Auge auf den jungen Verteidiger geworfen haben.
Seinen Vertrag beim VfB hat er im Dezember dennoch langfristig bis 2021 verlängert. Die Schwaben besitzen zudem eine Option, diesen um zwei weitere Jahre auszudehnen. Geht es nach Stuttgarts Sportchef Michael Reschke, soll sich Pavard weiter beim VfB in Ruhe weiterentwickeln. "Benjamin Pavard ist eindeutig auf dem Weg vom Ausnahmetalent zum internationalen Topspieler. Wir sind dabei aktuell der ideale Klub für ihn - und das fühlt er auch", sagte der 60-Jährige zur Bild. "Benjamin ist ein Herzstück unseres Teams. Und wir wollen ihn in der kommenden Saison auf jeden Fall im VfB-Dress sehen“, betont er.
Reschke schiebt einem Wechsel des Franzosen nach der Saison eindeutig einen Riegel vor. Eine Hintertür lässt er dennoch offen: "Wenn dann in der Zukunft einmal ein Klub der europäischen Top 10 echtes Interesse an einer Verpflichtung hat, werden wir uns seriös zusammensetzen. Das wissen Benjamin und sein Berater", berichtet der Sportchef von klaren Absprachen. Das gelte aber nicht für die nahe Zukunft: "Wenn jetzt im Sommer ein Klub glaubt, ihn für 30 Millionen Euro Ablöse verpflichten zu können, hat sich dieser Klub geirrt. Wir würden noch nicht einmal die Tür für ein Gespräch öffnen“, stellt er klar.
Sollte Pavard den VfB irgendwann für mehr als die von Reschke genannten 30 Millionen Euro verlassen, würde er zum teuersten Abgang der VfB-Historie werden. Bislang ist das Mario Gomez, für den die Bayern 2009 exakt diese Summe bezahlten.