5 Fragen zum DFB-Länderspiel gegen die Ukraine

Bekommt Löw mit seiner Mannschaft endlich die Kurve?
Bekommt Löw mit seiner Mannschaft endlich die Kurve? / SERGEI SUPINSKY/Getty Images
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Am Samstagabend will die DFB-Elf einen persönlichen Fluch überwinden. In keinem einzigen Nations-League-Duell war Deutschland am Ende siegreich. So gestaltet sich der neuartige Modus auch in diesem Jahr wieder als große Herausforderung. Vor der nächsten Chance in der Ukraine stellen sich noch einige Fragen.


1. Nationalspieler in Dauerbelastung: Wie fit sind die DFB-Stars nach dem Auftakt?

Die müden Bayern-Stars erhielten noch ein paar Tage Ruhe
Die müden Bayern-Stars erhielten noch ein paar Tage Ruhe / Boris Streubel/Getty Images

Die Top-Ligen Europas sind nach einem langen Sommer intensiv in die neue Saison gestartet. Viele Verbände takten den Terminplan so eng wie möglich, um die verlorenen Wochen zumindest etwas herauszuholen. Das geht natürlich auf die Kosten aller Nationalspieler, die bisher fast zwei Mal pro Woche auflaufen mussten.

Das Testspiel gegen die Türkei zeigte, dass Deutschland nicht immer die Konzentration und Wachheit an den Tag legen konnte. Die Ruhepausen werden in diesem Jahr auf ein Minimum reduziert bleiben. Die Ukraine bleibt für die DFB-Elf also auch vor allem eine Belastungsprobe.

2. Findet die Defensive endlich zusammen?

Die hochkarätigen Defensivkräfte müssen an der Abstimmung arbeiten
Die hochkarätigen Defensivkräfte müssen an der Abstimmung arbeiten / DeFodi Images/Getty Images

Eines der größten Manko der vergangenen Auftritte war das Defensivverhalten der deutschen Nationalmannschaft. Obwohl immer mit recht viel Qualität gespickt, wirkte die Hintermannschaft oft gehemmt und wenig eingespielt.

Gegen die Ukraine werden wohl lediglich Bundesliga-Spieler das Zentrum begleiten. Es wäre enorm wichtig, die bestehenden Fehler damit auszumerzen und sich durch neue Stabilität mehr Selbstbewusstsein zu holen. Die letzte weiße Weste liegt nun auch schon weit zurück.

3. Kai Havertz: Ernsthafte Option oder weiterhin Perspektivspieler?

In der Nationalmannschaft ließ Kai Havertz bisher zu viel vermissen
In der Nationalmannschaft ließ Kai Havertz bisher zu viel vermissen / DeFodi Images/Getty Images

Noch immer ist Kai Havertz mit seinen 21 Jahren blutjung und nicht vollends ausgereift. Ein Blick auf seine Vita zeigt allerdings, dass er wie prädestiniert dafür ist, endlich den nächsten Schritt in der Nationalmannschaft zu machen.

Bisher schien man zu oft abwägen zu müssen, ob es der Offensivspieler jemals in die Fußstapfen seiner großen Vorgänger treten kann. Diese Frage darf sich für den ambitionierten Star aber gar nicht stellen. Es sind die anstehenden Spiele, die darüber Aufschluss geben werden, wann Havertz die lange benötigte Verstärkung für die Nationalmannschaft werden kann.

4. Kimmich oder Kroos: Wer führt das Mittelfeld an?

Kroos ist erfahren, bekommt aber den Druck von Kimmich
Kroos ist erfahren, bekommt aber den Druck von Kimmich / Matthias Hangst/Getty Images

Blickt man noch etwas weiter auf die Situation im Mittelfeld, fällt auch der Zweikampf zwischen Toni Kroos und Joshua Kimmich ins Auge. Beide sind vorerst gesetzt. Doch interessant wird sein, wer in nächster Zukunft auch als Anführer im Zentrum vorangeht.

Der deutlich jüngere Bayern-Star dürfte immer mehr Verantwortung übernehmen wollen. Ohnehin ist er deutlich lautstarker und kennt dazu viele seiner Mitspieler etwas besser. In den letzten Monaten fehlte ein Wortführer, der die Stricke zieht. Gegen die Ukraine sollte man deshalb vor allem auf dieses Duo achten.

5. Beweist Löw bei den Einwechslungen ein besseres Händchen?

Die Wechsel von Löw waren zuletzt immer wieder kontraproduktiv
Die Wechsel von Löw waren zuletzt immer wieder kontraproduktiv / Joosep Martinson/Getty Images

Als Fan der Nationalmannschaft musste man sich zuletzt durchaus wundern, wie oft das Team eine Führung noch aus der Hand gab. Das mag nicht zuletzt auch an den Wechseln von Nationaltrainer Löw liegen. Seine Joker konnten sich kaum in den Vordergrund spielen.

Deutlich folgenschwerer war allerdings, dass er mit seinen häufig defensiven Wechseln für Systemumstellungen oder weitere Unsicherheit sorgte. Gerade da die grundeigene Stabilität fehlte, kostete es die DFB-Elf wichtige Punkte. Gegen die Ukraine muss Löw endlich sein Händchen für die richtigen Spieler beweisen.