Ehemalige Weggefährten: Huub Stevens ledert gegen Markus Gisdol
Der Schalker Jahrhundert-Trainer Huub Stevens hat mit „Niemals aufgeben“ seine Autobiografie veröffentlicht. Darin redet er über seine verschiedenen Trainerstationen und Erfolge, aber auch über Kollegen und Weggefährten. Ein ehemaliger Mitstreiter, der dabei gar nicht gut wegkommt, ist der heutige HSV-Coach Markus Gisdol.
Huub Stevens, der knorrige Niederländer, hat viel erlebt in seinem Trainerleben. In Deutschland arbeitete er unter anderem in Berlin bei der Hertha, für den 1.FC Köln und den Hamburger SV. Seine erfolgreichste Zeit aber hatte er in Gelsenkirchen beim FC Schalke 04, mit dem er 1997 den UEFA-Cup gewann und wo er als Jahrhundert-Trainer ausgezeichnet wurde. Dort waren sie ihm dermaßen dankbar für seine Arbeit, dass er von September 2011 bis Dezember 2012 eine zweite Anstellung bekam.
Gisdol sägte am Stuhl
Zu jener Zeit arbeitete auch Markus Gisdol, heute auf der Bank beim Hamburger Sportverein, als Co-Trainer bei den Königsblauen. Eine Ehe, die nicht von viel Frohsinn geprägt war, wie Stevens in seinem Buch erklärt. „Mit wem ich überhaupt nicht zurechtkam, das war Markus Gisdol. Ich hatte vor allem keinerlei Vertrauen zu ihm“, so der Niederländer. „Er sägte zwar nicht offensichtlich an meinem Stuhl, aber indirekt doch.“
So schuf sich zwischen den beiden Persönlichkeiten ein alles andere als angenehmes Arbeitsklima. „Wenn ich etwas tat, das für Schalkes Belange wichtig war, weil ich den Verein durch und durch kannte, dann war ich in Gisdols Augen gleich ein Ehrgeizling“, klagte Stevens. „Wenn man mir das direkt ins Gesicht sagt, dann habe ich damit kein Problem, aber gegenüber den Spielern sollte man sich doch bitte zurückhalten.“
Stevens kritisiert Hoffenheim-Zeit
Dabei schreckte Stevens laut den Aussagen auch nicht davor zurück, auf Konfrontationskurs zu Gisdol zu gehen. „Ich habe ihm deutlich gesagt, dass er es bitte unterlassen soll, an meinem Stuhl zu sägen, denn er habe sowieso nicht die geringste Chance. Er hat es aber dennoch gemacht.“ Damals hörten beide im Winter 2012 gemeinsam bei Schalke auf, Gisdol kam dann bei der TSG Hoffenheim unter. Dort löste Stevens seinen früheren Co-Trainer dann auch wieder ab, nach zweieinhalb Jahren.
Auch hier weiß Stevens nichts Gutes über seinen ehemaligen Kollegen zu berichten. „Auch bei Hoffenheim hat er Fehler gemacht, die wären mir nicht passiert.“ Inzwischen ist Gisdol aber auch in Hoffenheim Geschichte, Stevens aber ist seit einem Jahr schon zurück beim FC Schalke. Seit Februar vergangenen Jahres ist der in Sittard geborene Stevens in beratender Tätigkeit zurück auf Schalke.