4:2! Mainz 05 gewinnt packendes U19-Finale gegen den BVB nach Verlängerung
Von Oscar Nolte
Der FSV Mainz 05 ist zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte Deutscher U19-Meister! In einem hochklassigen Finale gegen Borussia Dortmund gingen die Mainzer insgesamt drei Mal in Führung und zogen das Spiel schließlich nach 120 Minuten verdient mit 4:2.
Weiper, Collins, Gruda, Rijkhoff, Bamba, Brunner, Kaygin - das sind Namen, die wir bald regelmäßig in der Bundesliga hören konnten. Am Sonntag standen sich die Youngster des FSV Mainz 05 und von Borussia Dortmund im U19-Finale um die Deutsche Meisterschaft gegenüber.
Mainz verlangt dem BVB alles ab
Und es war ein hochklassiges Spiel, das von dem Potenzial zeugt, das viele der jungen Spieler mitbringen und denen der Sprung zu den Profis absolut zuzutrauen ist. Den insgesamt besseren Tag erwischten dabei die Mainzer, die von Beginn an mit viel Dynamik und Intensität auftraten und sich deutlich bessere Chancen erspielten, als der BVB.
Auf das erste Tor mussten die knapp 15.700 Fans in Mainz aber bis zur 2. Halbzeit warten. In der 51. Minute setzte sich der bereits Profierfahrene Weiper (sechs Bundesliga-Spiele, zwei Tore) stark über links durch, traf mit seinem Abschluss den Pfosten; den Abpraller verwandelte Lovis Bierschenk zur verdienten Mainzer Führung.
Dem BVB gelang es auch nach dem Rückstand nicht, sich wirklich gute Chancen zu erarbeiten. Erst durch einen taktischen Kniff fand der BVB zurück ins Spiel. Cheftrainer Mike Tullberg beorderte Kapitän und Innenverteidiger Nnamdi Collins in die Spitze, um verstärkt mit hohen Bällen arbeiten zu können, bei denen Collins die gegnerischen Innenverteidiger binden sollte. Ein solcher hoher Ball landete schließlich in der 83. Minute auf dem Kopf vom eingewechselten Cole Campbell, dessen eigentlich verunglückter Abschluss den Weg als Bogenlampe ins Mainzer Tor fand. Ausgleich!
Wahnsinns-Schlussphase
Und jetzt wurde es ein wildes, ein bemerkenswertes Fußballspiel. Nur drei Minuten lieferte Mainz nämlich die Antwort: Weiper scheiterte mit einem sehenswerten Haken-Abschluss noch an BVB-Keeper Kirsch, der Ball prallte vom Torwart jedoch an Collins ab und trudelte ins Tor - 2:1 Mainz. Während die Zuschauer noch jubelten, stieß der BVB an und schlug sofort einen langen Pass; der Ball rutschte irgendwie zu Paris Brunner durch, der alleine vor dem Tor die Nerven behielt und postwendend für den BVB ausglich. Eine Wahnsinns-Schlussphase!
Mit dem 2:2 ging es in die Verlängerung, in der beiden Mannschaften die intensiven 90 Minuten anzumerken waren. Trotzdem gab es Top-Chancen auf beiden Seiten und schließlich das bessere Ende für die Mainzer: der eingewechselte Aiman Dardari stellte in der 112. Minute auf 3:2. Der BVB hatte durch Collins, der auch nach dem dritten Rückstand wieder in die Sturmspitze ging, die riesige Chance auf den Ausgleich; der völlig ausgepumpte Innenverteidiger vergab jedoch. In der Nachspielzeit fuhr Mainz über den eingewechselten Degtjarevs noch einen Konter (BVB-Keeper Kirsch war zuvor bereits mit nach vorne gegangen) und schob ins leere Tor zum 4:2-Endstand ein.