Borussia Dortmund: Der beste Zweitplatzierte aller Zeiten - Platz eins unerreichbar?

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​Borussia Dortmund führt nach dem 21. Spieltag der Bundesligasaison 2015/16 die Tabelle an. Mit 48 Punkten hat die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel bereits 13 Punkte Vorsprung auf die Verfolger aus Leverkusen und Berlin und nimmt Kurs auf die Meisterschaft. So oder so ähnlich hießen die Schlagzeilen nach dem vergangenen Spieltag, wenn, ja wenn es den FC Bayern München nicht gebe.

Der BVB ist der beste Zweite der Bundesligageschichte. Seit der Einführung 1963/64 hatte keine zweitplatzierte Mannschaft so viele Punkte auf dem Konto wie die Borussia in diesem Jahr. Zudem stellt Tuchels Team zusammen mit den Übermächtigen aus dem Süden den besten Angriff - 53 Treffer erzielten Aubameyang, Reus und Co. bereits. Doch trotz dieser fantastischen Leistungen, die Woche für Woche abgerufen werden, scheint der Platz an der Sonne unerreichbar. Zu konstant und zu erfolgreich spielt der Konkurrent unter Pep Guardiola.

Mit Blick auf das folgende Programm der beiden Spitzenteams könnte der Abstand von acht Punkten sogar noch anwachsen. Während der Rekordmeister den Abstiegskandidaten aus Darmstadt empfängt, müssen die Schwarz-Gelben am 22. Spieltag bei dem Dritten aus Leverkusen antreten. Eine sehr hohe Hürde.

Dortmund befindet sich in der schwierigen Situation eines "Tabellen-Nirvanas". Ein Niemandsland zwischen den großen Bayern und dem Rest, der einfach nicht mit den beiden Teams an der Spitze des Tableaus Schritt halten kann. Thomas Tuchel muss Woche für Woche auf einen Patzer des FCB hoffen und im Falle eines Ausrutschers stets zur Stelle sein. Eigene Punktverluste verheißen das schnelle Ende aller Titelambitionen.

Die Borussia empfängt in den darauf folgenden Spielen die Abstiegskandidaten aus Hoffenheim und reist ebenfalls nach Darmstadt. Mit Geschenkpapier und einer Schleife umwickelte Punkte sind dies nicht, denn beide Teams werden um jeden Zähler für den Verbleib im Oberhaus kämpfen. Schwere englische Wochen stehen rund um den Signal-Iduna Park an. Sollte sich einer der Leistungsträger eine Verletzung einhandeln, ist die momentane Dichte des Kaders nicht ausreichend, diese aufzufangen.

Borussia Dortmund spielt bislang eine grandiose Runde, an deren Ende sicherlich der Champagner geflossen wäre, gebe es, ja gebe es eben nicht die Mannschaft aus dem Süden der Republik.