1. FC Köln: Zieler oder Horn - Das Duell der Torhüter

Die beiden Schlussmänner befinden sich im Kampf um den Stammplatz
Die beiden Schlussmänner befinden sich im Kampf um den Stammplatz / Lukas Schulze/Getty Images
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Zur kommenden Saison hat der 1. FC Köln Ron-Robert Zieler für ein Jahr aus Hannover ausgeliehen, nachdem Zieler dort vom eigenen Vereins-Boss öffentlich denunziert wurde. Eigentlich war der FC auf der Suche nach einem Ersatzmann für den langjährigen Stammkeeper Timo Horn - doch gibt sich Zieler damit zufrieden?

Immerhin wurde Zieler 2014 als dritter Torwart Weltmeister und hat viele Jahre in der ersten und zweiten Liga als Nummer Eins agiert. Horns Vorteil des Stallgeruchs ist nicht wirklich einer, denn Zieler entstammt ebenso der Jugend des FC und ist ebenso ein gebürtiger Kölner. Der Kampf um die Position zwischen den Pfosten scheint eröffnet.

Duell auf Augenhöhe - was macht Gisdol?

Timo Horn ist 27 Jahre alt und spielt seit 18 Jahren ununterbrochen für den 1. FC Köln. Nachdem er 2002 in die Jugend des FC wechselte, feierte er zehn Jahre später sein Profidebüt und steht seitdem im Tor der Kölner - 276 Partien absolvierte er mittlerweile für die Domstädter.

Ron-Robert Zieler ist mit 31 Jahren ein wenig erfahrener, verließ die Kölner Jugend allerdings schon 2005, um sich bei Manchester United durchzusetzen. 2010 kehrte er nach Deutschland zurück und spielte in der Folge sechs Jahre für Hannover 96, wo er zum Nationalspieler und Weltmeister reifte. Insgesamt kann Zieler auf über 250 Partien mit Hannover und weiteren 74 für den VfB Stuttgart zurückblicken.

Setzt sich Zieler durch oder vertraut Gisdol weiter auf Horn?
Setzt sich Zieler durch oder vertraut Gisdol weiter auf Horn? / Stuart Franklin/Getty Images

Von den Erfahrungswerten nehmen sich beide nicht viel. Zieler hat zwar mehr von der Welt gesehen, dafür kennt Horn jeden Winkel beim FC. Zudem haben beide auch ähnliche Anlagen in ihrem Torwart-Spiel. Beide sind nicht die elegantesten am Ball, bestechen aber durch gute Reflexe und ausreichende Strafraum-Beherrschung.

Vieles deutet darauf hin, dass es Details sein werden, die über den Stammplatz entscheiden. Trainer Markus Gisdol wird die Vorbereitung nutzen, um sich beide ganz genau anzusehen. Im Test gegen Union Berlin standen Horn und Zieler jeweils eine Halbzeit im Kasten. Beim 2:1 war es Zieler, der das einzige Gegentor kassierte - allerdings per Elfmeter, bei dem er chancenlos war.

Horn war immer wieder in die Kritik geraten und scheint auch mannschaftsintern nicht völlig unumstritten. Zielers Chance könnte sein, sich mit einer guten Vorbereitung und seinem Verhalten innerhalb des Teams genügend Fürsprecher anzueignen, die ihn in die Startelf befördern.

Gisdol: "Konstellation gefällt mir gut"

Gisdol jedenfalls lobte seine beiden Torleute gegenüber dem Geißblog.Köln während des Trainingslagers: "Es ist genauso, wie man sich das als Trainer wünscht. Wir haben zwei Torhüter auf einem wirklich guten Niveau, die sich gegenseitig pushen können. Beide gehen sehr gut miteinander um. Die Konstellation gefällt mir gut."

Letztlich wird es ein enges Rennen und man darf zudem gespannt sein, wie sich Zieler mit einem eventuellen Platz auf der Bank abfinden wird. Horn hingegen zeigte mehrfach, dass er in gewissen Drucksituationen ein wenig zu wackeln beginnt, beispielsweise wenn ihm ein Kollege im Nacken sitzt. Wiederum zwei Aspekte, die eher für Zieler als Nummer Eins sprechen.