1. FC Köln: Keine Zweifel an Gisdol - Heldt macht den Spielern Dampf
Von Jan Kupitz
Der 1. FC Köln hält trotz der andauernden Talfahrt an Markus Gisdol fest! Die Spieler werden dagegen zur Verantwortung gezogen.
Seit 18 Bundesligaspielen wartet der 1. FC Köln auf einen Sieg, gegen Union Berlin setzte es am Sonntagabend die fünfte Pleiten im achten Saisonspiel. Das einzige, was den Geißböcken derzeit Hoffnung macht, ist die Tatsache, dass auch die Konkurrenz unfassbar schwach drauf ist und selbst keine Punkte einfährt. Daher ist das rettende Ufer trotz Kölns magerer Ausbeute von drei Zählern nur einen Punkt entfernt.
Sich nur darauf zu verlassen, dass die anderen Teams ebenfalls zu blöd, zu schlecht oder zu unglücklich ist, wäre allerdings blauäugig. Der Effzeh braucht Punkte - das wissen die Fans, das wissen die Spieler, das wissen die Verantwortlichen. Ein üblicher Reflex in einer solchen Situation wäre es, den Trainer zu entlassen. Doch Geschäftsführer Horst Heldt, der den Vertrag von Markus Gisdol im Frühjahr (vorschnell) bis 2023 verlängerte, stärkt ihm weiter den Rücken.
Heldt stellt klar: "Wir sind überzeugt"
"Solange wir davon überzeugt sind, werden wir an ihm festhalten und wir sind überzeugt. Wir müssen unsere Probleme lösen und da ist der Trainer genauso gefragt, wie die Spieler. Aber wir müssen zusammenrücken", bekräftigt Heldt im Gespräch mit der Bild-Zeitung. "Und ich habe noch keine einzige Ansprache vom Trainer gehört, in der darauf hingewiesen wird, grobe und fahrlässige Fehler zu machen. Es sind alle in der Pflicht und es bringt nichts, es auch einzelne runterzubrechen."
Die Verantwortung sucht Heldt statt beim Trainer vor allem bei den Spielern, die nahezu durch die Bank weg enttäuschen. Leader, die vorangehen, gibt es bei den Geißböcken aktuell keine. Man hat das Gefühl, dass jeder Kölner zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist als damit, seinen Teamkollegen helfen zu können. Daher erhöht Heldt den Druck auf das Team, sagt, dass man Leute suchen müsse, "die bereit sind, es konsequenter zu machen. Wir müssen noch intensiver dran arbeiten, zu filtern, wer in der Lage ist, in der schwierigen Situation mit dem Druck umzugehen und konstante Leistung zu bringen und keine individuellen groben Fehler zu verursachen."
Am Wochenende geht es für den Effzeh in den Signal Iduna Park, wo der formstarke und vor allem treffsichere BVB wartet. Den Mut will Heldt trotz der besorgniserregenden Situation aber nicht verlieren und betont, dass es nach wie vor Dinge gibt, "die zur Hoffnung beitragen". Gleichwohl weiß er auch: "Die Situation ist mit dem Union-Spiel nicht besser geworden. Das Ergebnis ist frustrierend. Aber wir waren in allen Daten nahezu gleichauf. Wir reden Nichts gut hier – es wäre das Schlimmste, wenn wir uns etwas in die Tasche lügen."