1:4 - Werder Bremen mit blutleerer Pleite gegen Bayer Leverkusen

Stuart Franklin/Getty Images
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Zum Abschluss des 26. Spieltages der Bundesliga empfing Werder Bremen am späten Montagabend die Elf von Bayer Leverkusen. Beiden Teams halfen nur drei Punkte wirklich weiter, um ihre jeweiligen sportlichen Ziele nicht noch mehr in Gefahr zu bringen. In der ersten Hälfte passierte lange wenig, dann fielen drei Tore in fünf Minuten. In der zweiten Hälfte fuhr Bayer einen lockeren wie verdienten Sieg nach Hause.

Bei Werder feierte Philipp Bargfrede sein 200. Bundesligaspiel und Bayer warf mit dem 17-Jährigen Florian Wirtz den drittjüngsten Debütanten aller Zeiten in das kalte Wasser der höchsten deutschen Spielklasse - und der junge Mann sollte auf sich aufmerksam machen.

Die Werkself begann dominant und schwungvoll, Werder lief anfangs hoch an - aber auch viel hinterher. Vor allem über die rechte Seite machte Leverkusen ordentlich Druck, besonders Florian Wirtz ließ dort seine klasse Technik und Übersicht einige Male aufblitzen.

In den ersten zwanzig Minuten spielte fast nur Bayer Leverkusen, Werder hingegen hatte Mühe, überhaupt in die gegnerische Hälfte zu kommen. Klare Torchancen ließen die Bremer jedoch nicht zu.

Drei Tore in fünf Minuten

Gerade als es den Anschein hatte, dass Werder ein wenig besser in das Spiel findet, schlug Bayer in der 28. Spielminute eiskalt zu. Wieder über die rechte Seite spielend ließ Moussa Diaby den Bremer Marco Friedl lässig stehen und flankte punktgenau in die Mitte. Dort hatte Kai Havertz keine Mühe, relativ unbedrängt den Kopfball im Bremer Gehäuse unterzubringen - das 1:0 für die Werkself war überfällig.

Doch nur zwei Minuten später kam Werder zum Ausgleich. Nach einer Ecke von Bittencourt bugsierte Gebre Selassie den Ball irgendwie in der Luft mit der Hacke über die Linie. Allerdings hielt die Freude nicht lange an, da Friedl wiederum nur zwei Minuten später einen Freistoß in Strafraumnähe verursachte. Kerim Demirbay brachte den Ball auf den ersten Pfosten, wo erneut Havertz nach gutem Einlaufen unbewacht einköpfen durfte - das 2:1 für Bayer in der 33. Spielminute. Die Bremer Fans kommentierten das bereits 18. Standard-Gegentor dieser Saison ironisch:

In der 39. Minute wurde Bittencourt wunderbar von Veljkovic freigespielt, allerdings verzog er seinen überhasteten Abschluss komplett. Doch Werder blieb bis zur Pause dran, mehr als ein paar Halbchancen sprangen aber für die Mannschaft von Florian Kohfeldt nicht mehr heraus. Mit dem 1:2 ging es in die Halbzeit.

Leverkusen schlägt eiskalt zu und schaukelt den Sieg nach Hause

Ohne personelle Wechsel traten die beiden Mannschaften zur zweiten Hälfte auf den Platz. Nach wenigen Sekunden hatte Maxi Eggestein eine gute Chance, sein Abschluss wurde aber geblockt. Im direkten Gegenzug rettet Pavlenka gegen den eingelaufenen Havertz. Das in den ersten fünf Minuten der zweiten Spielhälfte vorgelegte Tempo beider Teams ließ auf eine ereignisreiche Partie hoffen.

Nach 55 Minuten kochte die Stimmung ein wenig hoch, als sich Kevin Vogt in einem Zweikampf an der Mittellinie zu einem angedeuteten Ellenbogenschlag gegen Nadiem Amiri hinreißen ließ, Schiedsrichter Stieler beließ es jedoch bei einer klaren Ansage.

In der Folge hatte Werder zwei aussichtsreiche Möglichkeiten, doch jeweils ließen Ungenauigkeiten beim letzten Pass die Chance verpuffen. Das nächste Tor fiel folgerichtig auf der anderen Seite. Diaby durfte in der 61. Minute von links viel zu ungestört flanken und in der Mitte lief Mitchell Weiser im Rücken von Vogt ein. Der dritte Kopfballtreffer der Leverkusener war aufgrund der kollektiven Bremer Passivität reine Formsache. Zu allem Überfluss gab es für die Bremer Anhänger danach aufbauende Worte vom Gegner:

Den Bremern war danach die Ernüchterung anzumerken, bezeichnenderweise nahm Kohfeldt in der 71. Minute Bittencourt und Selke vom Feld und brachte dafür die jungen Josh Sargent und Nick Woltemade. Werder ergab sich sein Schicksal und Bayer legte im Stile einer Spitzenmannschaft nach.

In der 78. Minute reichte ein ordentlicher Steckpass des eingewechselten Karim Bellarabi, um die erneut zu luftige Abwehrkette der Bremer zu düpieren. Demirbay ließ sich die Chance nicht entgehen und markierte mit einem lässigen Lupfer über Pavlenka sein erstes Saisontor - das 4:1 für Bayer stellte die Entscheidung dar. Auf Seiten der Bremer Anhänger wurden klare Konsequenzen gefordert:

Bayer schaukelte das Spiel bis zum Ende nach Hause und hätte sogar noch weitere Tore erzielen können. Am nächsten Spieltag fährt die Werkself nach Gladbach zum Duell um die Champions League, Werder muss beim SC Freiburg antreten.