Plea verrät Ausstiegsklausel und lässt Gladbach-Zukunft offen

Alassane Plea könnte die Fohlen im Sommer per Ausstiegsklausel verlassen. Der Franzose gab sich in der Heimat ungewohnt redselig.
Alassane Plea stürmt seit 2018 für die Fohlenelf
Alassane Plea stürmt seit 2018 für die Fohlenelf / Christof Koepsel/GettyImages
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Nach der verpassten Europa-Rückkehr könnte sich bei Borussia Mönchengladbach ein etwas größerer Kader-Umbruch anbahnen. Abwehrchef Ko Itakura wird im Sommer offenbar verkauft werden (müssen). Der Japaner will seinen bis 2026 gültigen Vertrag nicht verlängern, ein ablösefreier Abschied soll verhindert werden.

Zu Wochenbeginn berichtete nun Sky von sieben Fohlen auf der Verkaufsliste. Dazu gehört wenig überraschend Ex-Nationalspieler Florian Neuhaus. Auch Luca Netz, Joe Scally, Marvin Friedrich, Tomas Cvancara, Stefan Lainer und Jonas Omlin dürfen dem Bericht zufolge gehen, sollte ein entsprechendes Angebot kommen.

Plea bestätigt Ausstiegsklausel: "Keine sehr hohe Zahl"

Der Name Alassane Plea tauchte bislang nicht auf möglichen Streichlisten auf. Seit 2018 stürmt der Franzose bereits am Niederrhein. In seinen bislang sieben Jahren gab es fast ständig Gerüchte um einen vorzeitigen Abschied. 2022 sollen namhafte Klubs Interesse gezeigt haben, Plea entschied sich letztendlich für einen neuen und gut dotierten Dreijahresvertrag bei der Borussia.

"Ich habe eine Ausstiegsklausel."

Alassane Plea, RMC

Das Arbeitspapier enthielt eine Option auf ein weiteres Jahr. Ende November 2024 verlängerte sich Pleas Vertrag damit automatisch bis Sommer 2026. Ob er den Vertrag erfüllen wird, ist aber offen. Das betonte der 32-Jährige kürzlich gegenüber französischen Medien selbst. Plea war zu Gast im Video-Podcast von RMC 'After Allemagne'. Dort plauderte er ungewohnt offen: "Ich habe eine Ausstiegsklausel. Ich weiß gar nicht, ob ich darüber reden kann, aber es ist keine sehr hohe Zahl."

Bei einem geschätzten Marktwert von sechs Millionen Euro und gemäß Pleas Worten kann man davon ausgehen, dass die Ausstiegsklausel im einstelligen Millionen-Bereich liegt - auch wenn Plea 2022 noch auf 15 Millionen Euro geschätzt wurde (Höchststand: 38 Mio. Euro im Dezember 2018).

"Ich habe mich wohlgefühlt hier und sie haben mir einen guten Vertrag angeboten."

Plea über seine Verlängerung 2022

"Wir werden diskutieren, welche Option die beste ist für mich und meine Familie. [...] Ich werde mich hinsetzen und mit meiner Familie und meinem Berater überlegen, wie ich meine Karriere am besten fortsetzen kann", führte Plea aus.

Laut Rheinische Post gibt es derzeit weder von Gladbach noch von Pleas Seite Ambitionen, den Vertrag über 2026 hinaus zu verlängern. Entsprechend könnte es für den Routinier tatsächlich auch attraktiv sein, den Klub in diesem Sommer zu wechseln, um eine Art "Rentenvertrag" zu unterschreiben.

Lille-Traum zum Karriere-Herbst?

Die L'Equipe brachte ihn zuletzt bei OSC Lille ins Gespräch. Dort wird Star-Torjäger Jonathan David im Sommer ablösefrei gehen. Europa-League-Teilnehmer LOSC bräuchte Ersatz. Die Verbindung zu Plea ist schnell hergestellt: Der 32-Jährige wuchs in der Nähe des Stadions auf und war Fan des Klubs. Gespielt hat er für ihn aber noch nie.

Aus Gladbacher Sicht wäre ein vorzeitiger Abgang zwar sportlich zunächst schwer aufzufangen. Auch, weil mit Tim Kleindienst der Toptorjäger einige Monate ausfallen wird. Zudem spielte Plea mit elf Toren und sechs Vorlagen eine überwiegend starke Saison und kann in der Offensive praktisch auf jeder Position eingesetzt werden. Allerdings hat er auch zunehmend mit Blessuren zu kämpfen - und ist einer der Topverdiener im Team.

Ein Verkauf würde nicht nur eine Ablöse einbringen, sondern auch Gehalt einsparen. Bei Jonas Hofmann hatte das nach seinem überraschenden Leverkusen-Wechsel gut funktioniert. Gladbach war so in der Lage mit Franck Honorat hochkarätigen Ersatz zu verpflichten.


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