Oan Titel: Wie sollte man die erste Kompany-Saison beim FC Bayern bewerten?

Die Meisterserie von elf Titeln in Folge des FC Bayern München endete im vergangenen Mai. Bayer Leverkusen entriss dem Rekordmeister die Schale. Am Ende der Saison 23/24 trennten sich die Wege der Münchner und Thomas Tuchel. Es folgte eine Trainersuche mit vielen Irrungen und Wirrungen. Schließlich präsentierte Sportvorstand Max Eberl Vincent Kompany.

Der 39-jährige Belgier war in Deutschland kein Unbekannter. Ehe er als Spieler von Manchester City zur Ikone wurde, trug Kompany zwei Jahre das Trikot des Hamburger SV. 2019 wechselte der Innenverteidiger von den Skyblues zu Jugendklub RSC Anderlecht, wo er zwar noch eine Saison auf dem Platz stand, gleichzeitig aber auch den Cheftrainerposten übernahm.

Ein Jahr später beendete Kompany seine aktive Karriere und konzentrierte sich auf seine Trainertätigkeit. Zwei Saisons blieb er noch in der Heimat, ehe er 2022 auf die Insel zurückkehrte. Den FC Burnley führte der Belgier in die Premier League, musste nach dem Aufstieg aber den direkten Wiederabstieg hinnehmen.

Auch deshalb war sein Wechsel nach München eine große Überraschung. Als Abstiegs-Coach übernahm Kompany vergangenen Sommer den deutschen Rekordmeister. Nach 47 Pflichtspielen als FCB-Trainer kann man eine erste Zwischenbilanz ziehen: In der Bundesliga wird Kompany die Bayern aller Voraussicht nach zur 34. Meisterschaft führen.

Es wird allerdings der einzige Titel in dieser Saison bleiben - blendet man die Klub-WM im Sommer aus. Im DFB-Pokal war für die Bayern im Achtelfinale Schluss. In Unterzahl verlor man in der Allianz Arena gegen Leverkusen mit 0:1.

Der Traum vom Champions-League-Finale Dahoam musste im Viertelfinale begraben werden. Nach einer 1:2-Heimpleite im Hinspiel reichte es in San Siro gegen Inter im Rückspiel nur zu einem 2:2. Neben der mangelnden Chancenverwertung wurden auch die großen Verletzungssorgen den Bayern und Kompany zum Verhängnis.

Wie kann man Kompanys Debütsaison als Bayern-Cheftrainer bewerten?

Die nackten Zahlen: (voraussichtlich) ein Titel mit der Deutschen Meisterschaft, eine Siegquote von 68 Prozent (nach 47 Spielen) mit einem Punkteschnitt von 2,21 pro Partie.

In der Bundesliga ist die Bilanz mit nur zwei Pleiten und 22 Siegen in 30 Spielen gut. Einzig gegen Bochum und Mainz setzte es Niederlagen, gegen den aktuell größten Rivalen Leverkusen gab es zwei Remis. In der Champions League fällt die Bilanz mauer aus. acht Siegen stehen vier Pleiten gegenüber, der Punkteschnitt lag bei 1,86 pro Partie. Das Aus gegen Inter überstrahlt in der Königsklasse natürlich alles. Immerhin konnte im Achtelfinale aber der "Leverkusen-Fluch" mit zwei Siegen bezwungen werden. Das Pokal-Aus in Unterzahl gegen Bayer war dagegen äußerst unglücklich.

Voting: Diese Schulnote geben die Bayern-Fans Kompany

Zugute halten kann man Kompany auf jeden Fall, dass er eine deutlich bessere Stimmung zurück an die Säbener Straße gebracht hat. Sein Umgang mit Mannschaft, Fans und den Medien ist stark, die Klubführung scheint geeint hinter ihm zu stehen.

Fußballerisch hat Kompany versucht, wieder eine dominantere und offensivere Spielweise zu implementieren. Gerade gegen den Ball gehen die Bayern mehr Risiko ein als noch unter Tuchel. Belohnt wurde das nicht immer. Erschwert wurde die Titeljagd in den letzten Wochen durch die schwerwiegenden Ausfälle in der Defensive (Upamecano, Davies, Ito) und von Schlüsselspieler Jamal Musiala in der Offensive. Dass es gegen Inter nicht mit dem CL-Halbfinale geklappt hat, lag aber vor allem an der schwachen Chancenverwertung. Gelegenheiten hatten die Bayern in beiden Spielen mehr als genug.

Dass vor allem Harry Kane im Hinspiel beste Gelegenheiten vergab, kann man Kompany kaum ankreiden. Auch deshalb scheinen die Bayern-Fans mit ihrem Trainer grundlegend zufrieden zu sein. Im 90min-WhatsApp-Kanal haben wir euch gefragt, welche Schulnote ihr Kompany für seine erste Bayern-Saison geben würdet. Dabei herrschte große Einigkeit: Kompany erhielt vom Großteil eine Zwei - also ein Gut.

Die zweitmeisten Stimmen votierten sogar für eine Eins, die drittmeisten für eine Drei. Nur ein Bruchteil hat eine Vier oder schlechter vergeben.

Stand: 22. April 2025, 19 Uhr

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