Kovacs große Bayern-Rechnung: Eine miese Bilanz und ein unvergessener Triumph

Niko Kovac hat gegen den FC Bayern nur eins von zehn Duellen gewonnen - doch dieser eine Sieg war historisch.
Kovac gegen Kompany im Trainer-Duell
Kovac gegen Kompany im Trainer-Duell / Stefan Matzke - sampics/GettyImages
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Wenn Borussia Dortmund am Samstag zum Bundesliga-Klassiker beim FC Bayern antritt, geht es um mehr als nur drei Punkte im Titelkampf. Für Trainer Niko Kovac ist es die nächste Chance, eine äußerst kuriose persönliche Bilanz aufzubessern. Der Kroate, der selbst für die Bayern spielte und sie als Coach zum Double 2018/19 führte, hat als gegnerischer Trainer in der Liga noch nie gegen den Rekordmeister gewonnen.

Sieben Niederlagen, zwei Remis und ein Triumph für die Ewigkeit

Ein Blick auf die Statistik offenbart eine düstere Bilanz: In zehn Aufeinandertreffen mit Eintracht Frankfurt, dem VfL Wolfsburg und dem BVB gab es für Kovac sieben Niederlagen und nur zwei Unentschieden. Doch ein einziger Sieg überstrahlt alles: das DFB-Pokalfinale 2018. Damals triumphierte er als krasser Außenseiter mit Eintracht Frankfurt sensationell mit 3:1 gegen die Bayern und sicherte sich seinen ersten großen Titel als Trainer – eine Heldentat, die im Frankfurter Gedächtnis unvergessen bleibt.

Als Kovač die Bayern besiegte
Als Kovač die Bayern besiegte / TOBIAS SCHWARZ/GettyImages

In der Liga wartet er jedoch weiter auf den ersten Dreier. Hoffnung macht dabei das letzte Aufeinandertreffen in München im vergangenen April. Dort erkämpfte sich der BVB ein 2:2-Unentschieden, das als Initialzündung für eine furiose Aufholjagd und die erfolgreiche Champions-League-Qualifikation galt.

Ungeschlagen und voller Selbstvertrauen nach München

Trotz der historisch schlechten Bilanz fährt der BVB in diesem Jahr mit breiter Brust nach München. Genau wie der schier übermächtige Tabellenführer ist auch die Kovac-Elf in dieser Saison noch ungeschlagen. Der Respekt vor dem einst "Welten" entfernten Konkurrenten ist zwar da, doch die Zuversicht, den Abstand an der Spitze zu verkürzen, überwiegt.

Die Mannschaft hat das klare Ziel, diese kuriose Serie ihres Trainers endlich zu beenden. Nico Schlotterbeck formulierte die Ambitionen unmissverständlich: "In München drei Punkte holen." Für Niko Kovac wäre es mehr als nur ein Sieg – es wäre die endgültige Tilgung einer offenen Rechnung.

Der Klassiker als Auftakt für die "Wochen der Wahrheit"

Das Duell in München ist für den BVB dabei mehr als nur ein prestigeträchtiges Spitzenspiel; es ist der Auftakt zu einem hammerharten Herbst, der zeigen wird, aus welchem Holz die Mannschaft wirklich geschnitzt ist. In den kommenden 22 Tagen stehen sieben Partien an, davon sechs auswärts. Nach dem Klassiker folgen schwere Auswärtsspiele in der Champions League in Kopenhagen und Manchester sowie im DFB-Pokal bei Eintracht Frankfurt. Diese "Wochen der Wahrheit" werden die Kadertiefe und die mentale Stabilität des BVB auf eine extreme Probe stellen und zeigen, ob die Mannschaft die wiederkehrenden Herbst-Krisen der Vergangenheit endgültig überwunden hat.


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