Niklas Süle spricht offen über schwierige Zeit beim BVB
Von Oscar Nolte

Als Borussia Dortmund im Sommer 2022 Niklas Süle vom FC Bayern verpflichtete - ablösefrei, wohlgemerkt - wurden die Westfalen zu einem Transfercoup beglückwünscht. In mittlerweile knapp drei Jahren konnte Süle die in ihn gesteckten Erwartungen aber selten erfüllen.
Süle hatte mit Gewichts- und Formproblemen zu kämpfen, in dieser Saison kamen auch noch verletzungsbedingte Rückschläge hinzu. Unter Niko Kovac genießt Süle nun aber wieder mehr Wertschätzung und war zuletzt in der Innenverteidigung gesetzt. In einem Interview mit bvb.de sprach der Abwehrspieler offen über seine schwierigeren Zeiten in Dortmund.
Süle spricht über Probleme beim BVB
"Es war keine einfache Zeit für mich. Aber ich stecke nicht den Kopf in den Sand. Als Profi muss man auch mal seinen Mund halten und weitermachen. Es läuft nicht immer alles nach Plan", erklärte Süle. Dass er in den vergangenen Jahren immer wieder Ziel überzogener Kritik war, geht natürlich nicht spurlos an ihm vorbei - kommt nach eigener Aussage aber auch nicht allzu überraschend.
"Ich bin ein Charakter, der auch die eine oder andere Angriffsfläche geboten hat", so Süle. Dem 29-Jährige wurde vor allem eine unprofessionelle Haltung vorgeworfen, die sich daran maß, dass er häufig Übergwicht mit sich herumtrug.
In einem Interview verriet Süle bereits vor einigen Monaten, dass er zu der Zeit mit psychischen Problemen zu kämpfen hatte. Seitdem hat sich aber vieles zum Positiven gewendet.
"Ich habe mir Hilfe geholt und jemanden gefunden, der mir eine andere Blickweise auf gewisse Dinge ermöglicht hat", erklärte Süle. "Ich hatte das Glück, ein gewisses Mindset zu haben und zu verstehen: Hey, fang erst mal bei dir an. Seitdem geht es mir auch besser. Ich bin kein Typ, der alles immer schlecht redet. Trotzdem bin ich ein Spieler, der ein Stück weit auch Vertrauen braucht, der ein bisschen auch das Gefühl haben muss: Die glauben an mich."
Süle verrät: Das läuft beim BVB unter Kovac besser
Dieser Glaube ist derzeit nicht nur bei Süle selber, sondern auch bei seinen Teamkollegen zurückgekehrt. Unter Niko Kovac hat der BVB einen neuen Arbeitsethos entwickelt, der sich zuletzt auch in den Ergebnissen sowie in einem ganz anderen Selbstverständnis widerspiegelte.
"Wir wurden schon oft kritisiert, aber in den letzten Wochen sieht man wirklich, dass wir einen guten Teamzusammenhalt haben. Das Vertrauen, dass es gerade klappt, dass die Pläne funktionieren, dass du ein gutes Gefühl hast, wenn du auf dem Platz stehst. Vor allem auch die Aggressivität und die Grundstimmung. Das ist bei uns gerade sehr klar zu erkennen – ob im Training oder am Wochenende", sagte Süle.
An den letzten drei Spieltagen geht es für den BVB darum, sich möglichst noch für die Champions League zu qualifizieren. Für Süle persönlich hingegen geht es auch um seine Zukunft in Dortmund. Der Vertrag des 29-Jährigen läuft 2026 aus.
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