Neues Frust-Detail: Warum zündet Boniface bei Werder nicht?
Von Leonard Schmidt

Am 1. September holte Werder völlig überraschend Victor Boniface. Der Stürmer, der Bayer Leverkusen 2024 noch zum Double geschossen hatte, sollte der dringend gesuchte Zielspieler werden. Die Erwartung: Sofort helfen, sofort liefern, sofort ein Upgrade sein.
Die Realität: Von einer Verstärkung ist bislang nichts zu sehen. Boniface stand erst zwei Mal in der Startelf, kam sieben Mal als Joker und hat noch kein Tor erzielt. Für einen Angreifer, der mit großen Vorschusslorbeeren kam, ist das ein herber Fehlstart.
Fitness-Probleme – und jetzt ein neues Detail
Lange erklärten die Verantwortlichen die ausbleibenden Leistungen mit seinem Fitnesszustand. Der Nigerianer musste in der Vergangenheit mehrere schwere Verletzungen überwinden, darunter Kreuzbandrisse und Muskelprobleme.
Doch laut Bild sorgt inzwischen ein anderes Thema für Unruhe: die Intensität im Training. Boniface ziehe zwar Extra-Schichten durch, es fehle aber sichtbar an Biss. Interne Stimmen bemängeln, dass andere Werder-Profis deutlich engagierter auftreten, während Boniface zwar mit Tricks und Bewegungen glänzt, aber nicht im Zweikampf um einen Stammplatz.
Dieses Muster soll sogar schon aus Leverkusen bekannt gewesen sein: riesiges Talent, besondere Qualität, aber nicht immer maximale Hingabe im Trainingsalltag.
Schwierige Entscheidung für Steffen
Trainer Horst Steffen steht damit vor einem echten Dilemma. Setzt er weiter auf den renommierten Stürmer, obwohl der aktuell weder treffsicher noch formstark ist? Oder schenkt er jungen Spielern wie Keke Topp mehr Einsatzzeit? Dieser war zuletzt ebenfalls in der Kritik, scheint aber deutlich mehr für einen Leistungsanstieg zu geben.
Die Leihe gilt noch nicht als gescheitert – aber die Uhr tickt
Trotz aller Probleme denkt Werder laut Bild nicht über ein vorzeitiges Ende der Leihe nach. Dafür ist Boniface’ Potenzial zu groß und der Glaube an eine späte Explosion zu präsent.
Ein kleiner Vorteil für Werder: Seine ausbleibende Form macht eine Nominierung für den Afrika-Cup zunehmend unwahrscheinlich. Das reduziert Verletzungsrisiken und verhindert, dass Boniface dem Kader im Winter fehlen würde - ein schwacher Trost, aber immerhin ein Planungsfaktor.
Fest steht: Boniface muss zünden, und zwar bald. Die Erwartungen sind groß, die Geduld wird kleiner und die Chance, sich bei Werder doch noch durchzusetzen, schwindet mit jedem Spiel ohne Tor.
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